Richard Wang gehört als Director des Information-Quality Programms beim Center for Technology, Policy, and Industrial Development des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zu den führenden Experten in Sachen Qualitäts-Management von Daten und Informationen. Mit Yang Lee, Professorin an der Northeastern University, Boston, hat er unter anderem 1999 das Buch „Quality Information and Knowledge“ herausgebracht. Anlässlich der ersten deutschen Information-Quality-Management-Konferenz erläuterten beide, wo die Unternehmen der Datenschuh drückt.
ZDNet: Sie wollen gemeinsam mit der Deutschen Bahn ein Zertifizierungsprogramm für Informations-Manager aufsetzen, die sich um die Datenqualität in den Unternehmen kümmern sollen. Der vorläufige, damit verbundene Titel lautet „Certified Information Quality Management Professional“.
Wang: Das stimmt. Aber es geht nicht ausschließlich um ein neues MIT-Zertifikat. Hinter dem Titel steckt die Notwendigkeit, Qualifikationsanforderungen zu formulieren. Daraus kann schließlich ein Curriculum entstehen, das, so unsere Hoffnung, international in allen bedeutenden Universitäten Eingang findet.
ZDNet: Probleme mit der Datenqualität gibt es schon so lange wie Informationen gesammelt werden. Warum brennt es gerade jetzt?
Richard Wang, Massachusetts Institute of Technology |
Lee: Die Verwendung von Tools, vom Excel-Sheet bis zum Text-oder Data-Mining, suggerieren, dass Informationen korrekt, zuverlässig, vollständig, nützlich sowie unmittelbar abrufbar sind. Zugleich bekommen Daten, die vorher reine Unternehmensinterna waren, heute durch das Internet nahezu einen öffentlichen Charakter. Alles ist vernetzt und Daten stehen nicht nur einem Unternehmen, sondern mehreren oder gar einem Publikum zur Verfügung.
Wang: Vermutlich ist jedoch das einzige System in einem Unternehmen, das vollständige und korrekte Informationen liefert, die Personalabrechnung, ganz einfach weil die Ergebnisse am besten kontrolliert werden.
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