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Raubkopie-Streit: US-Filmstudios lenken ein

Trotz Furcht vor Raubkopien wollen die großen US-Filmstudios der Oscar-Jury auch weiterhin DVDs und Videokassetten mit neuen Filmen schicken. Sie nahmen damit nach mehrwöchigen Protesten prominenter Schaupieler und Regisseure ihre Entscheidung zurück, in Zukunft ganz auf den Versand so genannter Screener zu verzichten.

Allerdings könnten die Studios die DVDs und Videokassetten so codieren, dass künftig Rückschlüsse auf den Empfänger des Originals der Raubkopie möglich seien. Dies sagte der Vorsitzende der Motion Picture Association of America (MPAA), Jack Valenti, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. In einem solchen Fall solle das entsprechende Mitglied der rund 6000 Köpfe zählenden Oscar-Jury ausgeschlossen werden. Darauf habe sich die MPAA, die unter ihrem Dach die großen Studios vereinigt, mit der Academy of Motion Picture Arts and Sciences geeinigt. Diese verleiht alljährlich den begehrten Filmpreis.

Weiterhin auf Kritik stößt der Beschluss der MPAA, Juroren anderer Filmpreise wie den Golden Globes künftig keine Screener mehr zukommen zu lassen. Damit würden die Mitglieder vieler Jurys Filme mit kleinem Budget, die meist nur in wenigen Kinos liefen, überhaupt nicht zu sehen bekommen, kritisierten unabhängige Filmemacher, Filmkritiker und Schauspieler. Das verschaffe großen Studioproduktionen, die überall in den USA liefen, einen Wettbewerbsvorteil.

Nach MPAA-Angaben landete im vergangenen Jahr rund die Hälfte aller Screener-Filme als illegale Kopien auf Schwarzmärkten und im Internet. Der Verband beziffert den jährlichen Umsatzausfall der Filmindustrie durch Raubkopien auf etwa drei Milliarden Dollar (rund 2,5 Milliarden Euro).

ZDNet.de Redaktion

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