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MG Technologies streicht angeblich 600 Stellen bis 2006

Der Frankfurter Mischkonzern mg technologies will einem Zeitungsbericht zufolge bis 2006 im angeschlagenen Großanlagenbau 600 von 2600 Arbeitsplätzen streichen. Mg-Chef Udo Stark wole die Stellen vor allem bei den beiden Großanlagenbau-Gesellschaften Lurgi (minus 300) und Lentjes (minus 200) reduzieren, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Stark habe diese Zahl auf der jüngsten Führungskräftetagung des Unternehmens angekündigt. Der Gewinn vor Steuern im Großanlagenbau solle auf diese Weise bis 2006 auf 65 Millionen Euro nach oben getrieben werden. Für 2003 erwarte mg in dieser Sparte nur ein Plus von neun Millionen Euro. Komplett gestrichen werde offenbar die Zwischenholding Lurgi Lentjes AG, deren Sparten zur Lurgi wandern sollen, berichtet das Blatt.

Ein mg-Sprecher wollte die genannten Zahlen auf Anfrage am Sonntag nicht kommentieren. „Die genannte Zahl ist spekulativ,“ sagte er. Der Sprecher wies aber daraufhin, dass bei der mg sowohl eine deutliche Reduzierung der Holdingstrukturen geplant sei. Dies betreffe die Zentrale in Frankfurt sowie die Zwischenholdings der Teilkonzerne Lurgi, Lurgi Lentjes und Solvadis. Darüber hinaus solle der Großanlagenbau gestrafft werden. „Bei der Reduzierung der Zwischenholdings soll ein erster Schritt noch in diesem Jahr umgesetzt werden“, fügte der Sprecher hinzu. Über den Umfang der betroffenen Arbeitsplätze werde derzeit noch mit den Arbeitnehmervertretern gesprochen.

Konzernchef Stark hatte vor kurzem in einem Interview die Zahl der davon betroffenen Arbeitsplätze mit einigen hundert Stellen angegeben. Über den genauen Umfang gibt es nach Angaben des Sprechers bislang noch keine Entscheidung. Die Verantwortung liege bei den einzelnen Vorständen der Teilkonzerne, die derzeit Vorschläge erarbeiteten. Konkrete Zahlen würden festgelegt, wenn der neue Anlagenbau-Vorstand Klaus Moll im Dezember seine Vorstandstätigkeit aufgenommen habe.

Die vorgesehenen Maßnahmen stehen in Zusammenhang mit dem kürzlich angekündigten Konzernumbau. Das im MDax notierte Unternehmen hatte Anfang Oktober eine umfassende strategische Neuausrichtung beschlossen und will seine Chemiegeschäfte verkaufen. Künftig will sich die mg um die Bochumer Anlagenbautochter Gea AG herum neu aufstellen, mit klarem Fokus auf den Maschinen- und Anlagenbau. Mit der Trennung von der Chemiesparte besteht die neue mg künftig aus der Gea als Kerngesellschaft sowie den Gesellschaften Lurgi, Lurgi Lentjes und Zimmer.

Wegen umfangreicher Sonderkosten erwartet die mg für das laufende Jahr einen Vorsteuerverlust von 150 bis 170 Millionen Euro. Die operativen Geschäfte würden aber einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mehr als 400 Millionen Euro ausweisen. Durch die Neuaufstellung trennt sich der Konzern auch von einem erheblichen Teil seines Umsatzes. Hatte die mg 2001/2002 noch 8,6 Milliarden Euro Jahreserlöse, sollen es 2005 nur noch rund fünf Milliarden Euro sein.

ZDNet.de Redaktion

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