PHP Easy Survey Package: Mit diesem PHP-Tool können Sie Umfragen erstellen

Das Setup einer neuen Umfrage ist recht einfach. Zunächst klickt man auf „Create a New Survey“ (Neue Umfrage erstellen), um das erste Register für die Erstellung der Umfrage zu öffnen. Hier bekommt die Umfrage einen Namen, Bestätigungsadressen werden festgelegt, und das Thema wird ausgewählt. In phpESP gibt es keine Themenmaschine, außerdem stehen nur vier Themen zur Auswahl. Dafür basiert das Ganze auf CSS, weswegen man ohne Schwierigkeiten einen Editor nach Wahl öffnen und ein eigenes Thema definieren kann, das dann ins Programm geladen wird.

Wie man in Abbildung B sehen kann, erlaubt phpESP eine Reihe verschiedenartiger Fragen, unter anderem:

  • ja/nein
  • Textfelder und Essay-Felder (der einzige Unterschied zum Textfeld besteht darin, dass einzeilige bzw. mehrzeilige Antworten möglich sind)
  • Optionsfelder (Radio Buttons)
  • Kontrollkästchen (Check Boxes)
  • Dropdown-Listenfeld (Dropdown Box)
  • Bewertung mit einer Skala von 1 bis 5 (Rate)


phpESP ermöglicht es, verschiedene Fragetypen zu bestimmen

Leider gibt es keine Vorlage, die den Anwender durch die Erstellung einer Umfrage führt; es gibt noch nicht einmal Beispiele dafür, wie man sie strukturieren sollte. Dank vorhandener Researcherfahrung war in diesem Fall jedoch einigermaßen klar, wie die Umfrage strukturiert und welche Art von Fragen gestellt werden sollte. Will man mehr über das Thema Umfragen erfahren, liefern diese Bücher weitere Informationen: Survey Research Methods oder How to Conduct Surveys: A Step by Step Guide (nur in englischer Sprache verfügbar).

Sind alle Fragen eingegeben, ermöglicht es phpESP, die Reihenfolge der Fragen zu bestimmen. Eine großartige Funktion: Der Anwender kann sämtliche Fragen, die ihm in den Sinn kommen, einfach eingeben und anschließend deren richtige Reihenfolge ermitteln. Man muss also nicht von vornherein die Fragen gleichzeitig mit ihrer richtigen Reihenfolge festlegen.

Stehen die Fragen in der gewünschten Reihenfolge fest, kann man die Umfrage ansehen. Und sind dann Gestaltung und Inhalt der Umfrage zufriedenstellend, kann man sich bis zum „Finish“ durchklicken. Hiernach erhält man die Begrüßung „Survey Design Completed“ (Umfrage erstellt). Bis diese Umfrage freigeschaltet ist, muss aber noch etwas getan werden.

Das Programm stellt zwei Möglichkeiten bereit, um auf einer freigeschalteten Seite auf diese Umfrage zu verweisen bzw. auf diese zuzugreifen. Die erste Möglichkeit ist eine Einbeziehung in php, die ungefähr so aussieht:

Die zweite Möglichkeit ist, direkt auf die Umfrage von einer URL aus zuzugreifen, etwa so:#

Noch ist die Umfrage nicht freigeschaltet. Im nächsten Schritt geht es zurück zum Management Interface, in dem der Status der Umfrage auf „active“ (aktiv) gesetzt wird. Im ersten Moment schien dieser Schritt recht unnötig zu sein, das ist er aber nicht. Die freigegebene Version einer mit phpESP veröffentlichten Umfrage kann nicht mehr verändert werden: Sie ist, wie sie ist. Zwar kann eine freigeschaltete Umfrage kopiert, bearbeitet und erneut veröffentlicht werden, doch gehen in diesem Fall sämtliche Daten verloren, die bis zu diesem Zeitpunkt im Rahmen dieser Umfrage erfasst worden sind. So mancher musste diese schmerzliche Erfahrung bei seiner ersten Umfrage machen. Man sollte also unbedingt sicherstellen, dass die Umfrage nicht freigegeben wird, bevor man sich ganz sicher ist, dass sie den eigenen Vorstellungen wirklich 100%ig entspricht.

Die Ergebnisse

Die Ergebnisse der Umfrage können mittels einer Option im Management Interface eingesehen werden, außerdem besteht die Möglichkeit, sie – wie auch die Umfrage selbst – eingebettet als php-include oder URL anzusehen. phpESP ist mehr als nur ein einfaches Umfrage-Skript. Seine Querschnittsanalyse und Kreuztabellierung sind nützliche und leistungsstarke Funktionen, mit denen Antworten innerhalb der Umfrage verglichen werden können. Zum Beispiel: Wie beantworteten die Befragten, die die erste Frage bejahten, alle übrigen Fragen? Mit der Kreuztabellierung können die Ergebnisse von zwei oder mehreren Fragen im Vergleich zu den übrigen Fragen als Tabelle angesehen werden.

Nicht ohne Haken

Als nachteilig bei phpESP wurde die mangelnde Dokumentation empfunden. Mit dem Management Interface erhält man nur ein unvollständiges Benutzer- und Administratorhandbuch. Und kritische Informationen, so z. B. Anleitungen zur Querschnittsanalysenfunktion, sind ganz tief an Stellen versteckt, die mit der Querschnittsanalyse eigentlich weniger zu tun haben. Zwar keine große Sache, aber dennoch ärgerlich genug. Die Installationsdokumentation schlägt außerdem vor, dass man eine [Basis-URL] im php.ini-Skript spezifizieren soll, was nicht unbedingt erforderlich ist; das Programm lief auch so.

Aus statistischer Sicht bietet die momentan freigegebene stabile Version von phpESP keine Zeitabschaltung aufgrund von Benutzer-IP oder Cookie. Das bedeutet, dass ein Benutzer wiederholt wählen und die Wahlurne voll stopfen könnte. Dieses Problem wird in den FAQ behandelt, und es wird angeregt, dass der Administrator eine Privatumfrage erstelle, bei der sich die Benutzer einloggen müssen. Das erscheint sinnvoll – nur: phpESP hat keine automatisierte Einlogg-/Registrierungskomponente. Der Administrator müsste die Einloggdaten und das Passwort der Benutzer manuell vergeben und diesen dann die Infos zusenden. Wohl kaum praktisch bei einer großen Umfragedatenbank, wenn es auch bei kleinen Gruppen funktioniert. Es gibt aber einen Port, der mit dem derzeitigen Open-Source-CMS-Favoriten Postnuke integriert werden kann. PnESP (postnukeESP) beschwichtigt etwaige Ängste bezüglich voll gestopfter Wahlurnen aufgrund wiederholter Abstimmungen: Postnuke hat ein eigenes, automatisiertes System zur Benutzerregistrierung. Erlaubt man also nur registrierten Benutzern abzustimmen, hat man diesem Problem vorgebeugt.

Fazit

Im Großen und Ganzen erwies sich phpESP als nützliches Tool. Es ist das bisher benutzerfreundlichste und am einfachsten einzusetzende Open-Source-Tool für Internetumfragen.

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ZDNet.de Redaktion

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