SQL Anywhere Studio 9.0 erweist sich als fähiges DBMS

Die wichtigsten Neuerungen von Version 8 auf 9 sind die XML- und Webdienstfunktionen und eine enge Integration mit Visual Studio .NET von Microsoft.

Da SQL Anywhere vorwiegend an kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) und Entwickler adressiert ist, wird in diesem Bericht größtenteils der Aspekt Benutzerfreundlichkeit untersucht. Wie schon das Produkthandbuch feststellt: „Datenbanken von Arbeitsgruppen müssen serienmäßig hohe Leistungen erbringen, auch ohne die Unterstützung erfahrener Datenbankadministratoren.“ Mit diesem Hintergedanken wurde die Installation in Angriff genommen.

Spezifikationen: SQL Anywhere Studio Version 9

  • Entwickelt von Sybase Inc., durch dessen Tochtergesellschaft iAnywhere Solutions
  • Windows 95/98/Me, NT, 2000, XP, 2003
  • Mac OS X
  • 64-Bit Itanium-Plattformen (Windows Server 2003, Linux)
  • Windows CE (Pocket PC/Handheld PC)
  • Novell NetWare
  • Solaris/SPARC
  • Linux
  • Einsatzmöglichkeiten für HP-UX, IBM AIX, Compaq Tru-64
  • Erfordert mindestens 8 MB RAM und 4 KB pro angeschlossenem Client (8 KB für UNIX)
  • Empfohlener Verkaufspreis $399 (€342)

Installation

Für diesen Bericht wurde eine neue Betaversion von SQL Anywhere Studio Version 9 auf einem Rechner mit einem Prozessor und einem GByte RAM unter Windows 2000 Server installiert. Dank des Installationsassistenten, der durch den gesamten Vorgang führte, war die Installation höchst einfach. Insgesamt dauerte das Ganze nicht einmal 15 Minuten, einschließlich der Zeit zum Durchsehen des Handbuchs und der Readme-Dateien nach Installationshinweisen.

Erstellen und Starten einer Datenbank mit Sybase Central

In SQL Anywhere kann eine Datenbank über die Windows-Befehlszeile mit einem Windows NT-Befehlsskript, über ein SQL-Skript in Interactive SQL oder in Sybase Central erstellt werden. Sybase Central ist die GUI der Steuerkonsole in SQL Anywhere, mit der Datenbankverwaltungsfunktionen durchgeführt werden können. Da viele KMU-Anwender wohl nicht über Erfahrung mit relationalen Datenbanken verfügen, werden die meisten von ihnen zu Sybase Central neigen (siehe Abb. A).


Abbildung A: Sybase Central

Dank vorhandener Kenntnisse anderer Datenbanksysteme wie Microsoft SQL Server, Oracle 8i und MySQL wurde sofort versucht, verschiedene Dinge aufgrund der mit den anderen Produkten gemachten Erfahrungen zu tun. Zunächst erschien die Steuerkonsole etwas kärglich und nicht ganz so intuitiv zu bedienen wie andere, zuvor benutzte. Das soll nicht besagen, dass etwas an dieser Steuerkonsole verkehrt sei, sondern dass sich die Dinge nicht unbedingt dort befinden, wo man sie erwarten würde. Hat man sich einmal mit der GUI vertraut gemacht, ist die Erstellung von Datenbanken, Tabellen etc. kinderleicht. Man kann sich aber gut vorstellen, dass jemand ohne Vorkenntnisse wirklich das Handbuch lesen muss, um in die Gänge zu kommen. Die Programmassistenten von Sybase Central werden sich jedoch als äußerst hilfreich erweisen. Das Handbuch ist gut geschrieben und leicht verständlich. Es ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Benutzer ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk.

Sybase Central hat ein paar hervorragende und beachtenswerte Merkmale. Das erste ist eine feine Sache, bekannt unter dem Namen ASA Index Consultant (siehe Abb. B). Dieser Index Consultant ist ein von einem Assistenten gesteuerter Abfrageoptimierer, der die Abfragen analysiert und Indexe empfiehlt, die die Leistungsfähigkeit der Datenbank erhöhen. Die Ergebnisse dieses Optimierers sind sehr detailliert und stellen eine Fülle von Informationen bezüglich der Abfragepläne zur Verfügung.


Abbildung B: ASA Index Consultant

Das zweite Merkmal ist nicht unbedingt ein Teil von Sybase Central, doch kann mit Sybase Central darauf zugegriffen werden: das Hilfesystem Online Books. Wenn auch die darin enthaltenen Informationen gut sind, lassen das Layout und die Themennavigation einiges zu wünschen übrig.

Was die übrigen herkömmlichen Datenbankfunktionen von SQL Anywhere betrifft, können sie mit den anderen gängigen DBMS verglichen werden.

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ZDNet.de Redaktion

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