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Drei Standards: Lancom 3550 Wireless

Lancoms 3550 Wireless ist der multifunktionale Nachfolger des 3050 Wireless. Das 800-Euro-Gerät stellt die Funktionen eines WLAN-Access-Points und DSL-Routers bereit. Der Access Point deckt drei Standards ab: IEEE 802.11a, -b und -g. Lancom implementiert im a-Standard zusätzlich noch einen so genannten Burst-Mode, der bis zu 108 MBit/s Rohdatenrate liefern soll.

Gute WLAN- und DSL-Testergebnisse

ZDNet misst im Test den Datendurchsatz im WLAN sowie die Reichweite in geschlossenen Räumen in einer typischen SOHO-Umgebung. Für die Ermittlung des Datendurchsatzes kommen vier Messverfahren zum Einsatz, deren Ergebnisse gemittelt werden. Zunächst stoppen die Tester die benötigte Zeit für das Kopieren einer 138 MByte großen Datei. Anschließend kommen die Benchmark-Programme Freshdiagnose, WS_Ping Pro Pack und Net-IO zum Einsatz. Die Werte werden unter optimalen Bedingungen gemessen – das heißt: wenige Meter Abstand zwischen Notebook und Access Point und Sichtkontakt zwischen den Geräten. Der DSL-Datendurchsatz wird über den Download einer 27 MByte großen CAB-Datei aus dem Internet ermittelt.

Der Wert für den reinen IEEE-802.11g-Modus fällt mit 13,5 MBit/s mager aus. Hier liefern Konkurrenzprodukte leicht 16 MBit/s und mehr. Die maximal mögliche Reichweite liegt in diesem Betriebsmodus bei 23 Metern – das ist oberes Mittelfeld. Im IEEE-802.11a-Modus erreicht das Gerät gute 22 MBit/s. Die Reichweite beträgt 17 Meter, ein typischer Wert für das 5-GHz-Band. Wer noch mehr Leistung will, schaltet in den IEEE-802.11a-Turbo-Modus. Den ausgezeichneten Datendurchsatz von 31,4 MBit/s erkauft sich der Anwender allerdings mit einer geringeren Reichweite von etwa 14 Metern. Der DSL-Router erzielt im Test einen hohen Datendurchsatz von 715,5 KBit/s.

Drei in einem – mit Atheros

Die Basis für das Funkmodul bildet der neue Atheros-Chipsatz AR5002X (www.atheros.com/pt/ar5002xbulletin.htm). Der hoch integrierte Chipsatz besteht aus zwei Chips. Der Baustein AR5112 mit der Bezeichnung Dual-Band Radio-on-a-Chip (RoC) ist für die drahtlose Kommunikation zuständig und steuert die Antennen an. Er arbeitet für das IEEE-802.11b- und -g-Netz im Frequenzbereich von 2,3 bis 2,5 GHz und im IEEE-802.11a-Netz zwischen 4,9 und 5,85 GHz. Dadurch werden alle weltweit verwendeten Frequenzen unterstützt, was den Chip universell einsetzbar macht. Der zweite Baustein trägt die Bezeichnung AR5212 Multiprotocol MAC Baseband Processor. Atheros hat darin den so genannten Super-A/G-Mode integriert, der eine hardwarebasierte Echtzeit-Datenkompression nutzt.

Der Chipsatz unterstützt die üblichen Verschlüsselungsverfahren wie Wi-Fi Protected Access (WPA) und die IEEE-802.11i-Sicherheitsspezifikationen, den Advanced Encryption Standard (AES), das Temporal Key Integrity Protocol (TKIP) und Wired Equivalent Privacy (WEP). Die drahtlose Verbindung zur Außenwelt übernehmen zwei externe Dualband-Diversity-Antennen am Lancom 3550 Wireless. Zusätzlich lässt sich die WLAN-Funkstrecke noch mit IPSec in einem VPN-Tunnel schützen. Dafür fallen aber zusätzliche Kosten für die Freischaltung der IPSec-over-WLAN-Option an: Ein Kanal kostet 250 Euro, für 500 Euro lassen sich 25 WiFi-Kanäle verschlüsseln.

Parallel-Betrieb nur mit zusätzlicher PC-Card

Über das interne WLAN-Modul ist kein Parallel-Betrieb von IEEE 802.11a und IEEE 802.11g möglich.

Der Anwender benötigt dafür eine entsprechende a- oder g-PC-Card aus Lancoms Airlancer-Reihe. Ein 2,4-GHz-WLAN nach g-Standard mit Abwärtskompatibilität zum b-Standard lässt sich dagegen auch ohne Zusatzkarte einrichten – allerdings wird in diesem Modus keine optimale Geschwindigkeit erreicht.

Im Vorgänger 3050 Wireless verwendete Lancom noch eine PC-Card für das interne WLAN-Modul. Inzwischen hat der Hersteller aber wie viele andere auch auf Mini-PCI-Karten umgestellt. Erfreulich ist, dass Lancom die Karte nicht festlötet. Der Anwender hat so die Möglichkeit, beim Aufkommen neuer Standards ein anderes Mini-PCI-Modul einzusetzen. Dass Lancom neuerdings Torx- statt Kreuzschlitz-Schrauben für die Montage der Gehäuse verwendet, ist ein leicht zu überwindendes Hindernis.

Einfache Konfiguration

Einrichten lässt sich der Lancom 3550 sehr einfach via Internetbrowser. Über das Webconfig genannte HTML-Menü kann der Anwender alle Verwaltungsaufgaben vornehmen. Assistenten führen ihn Schritt für Schritt durch die Einrichtung. Alternativ dazu kann der Anwender von CD die LAN-Tools installieren. Diese bestehen aus den Programmen LAN-Config und LAN-Monitor und dienen der Überwachung und Verwaltung des Gerätes.

ZDNet setzt für den Test des Access Points die PC-Card Lancom Airlancer MC-54ag (130 Euro) ein. Windows erkennt die neue Hardware im PCMCIA-Slot des Notebooks und richtet die Treiber anstandslos ein. Zusätzlich wird noch der Lancom Client Manager installiert, der mehrere WLAN-Profile für unterschiedliche drahtlose Netze verwaltet. In den Profilen können Einstellungen für WEP-Verschlüsselung und die entsprechenden Netzwerknamen hinterlegt werden.

Alternative: Lancom L-54ag ohne DSL-Router und PC-Card-Slot

Wer nicht unbedingt einen vollwertigen DSL-Router benötigt und auf den Aufbau eines zweiten WLANs verzichten kann, ist mit dem Access Point Lancom L-54ag (400 Euro) besser bedient als mit der 3550-Wireless-Variante. In neueren Firmware-Versionen des L-54ag ist die Funktion eines DSL-Routers zusätzlich integriert: Das Gerät verfügt zwar nur über einen LAN-Anschluss, dieser unterstützt aber diverse Protokolle wie PPPoE für DSL und TCP/IP für LAN. Das für den DSL-Zugang nötige Modem muss dann am selben Switch hängen wie der Lancom L-54ag.

ZDNet.de Redaktion

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