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Siebel: CRM on Demand für den Mittelstand

ZDNet: Bis wann kann man in Deutschland mit einem Siebel On Demand-Angebot rechnen?

Gmeiner: Sobald wir die entsprechende Sprach- und Währungsversion fertiggestellt haben. Wir gehen davon aus, dass dies im ersten Quartal 2004 der Fall sein wird.

ZDNet: Wie schätzen Sie Ihre Erfolgschancen mit On Demand im deutschen Markt ein?

Gmeiner: Der US-Markt ist ja schon weiter, was On-Demand-Lösungen anbelangt. In Europa sind die einzelnen Länder unterschiedlich weit entwickelt. In Deutschland besteht auf jeden Fall Bedarf dafür: Durch den sehr hohen Anteil an mittelständischen Unternehmen hierzulande denken wir, dass wir mit einem so kostengünstigen Angebot wie Siebel on Demand eine große Nachfrage erleben werden. Übrigens: Analysten wie Aberdeen rechnen weltweit für 2006 mit einem Anteil von bis zu 50 Prozent des Gesamt-CRM-Marktes für gehostete CRM-Lösungen.

ZDNet: Haben Sie für dieses On-Demand-Angebot die Firma Upshot gekauft?

Gmeiner: Upshot haben wir wegen der Fachkenntnisse im Bereich gehostete Anwendungen gekauft. Siebel verfolgt die Strategie, entsprechende Expertise oder Technologie einzukaufen, wenn dies sinnvoller erscheint als sie selbst zu entwickeln.

ZDNet: Upshot kostet Siebel rund 70 Mio. Dollar. Sie haben kürzlich auch die Firma Motiva gekauft. Aus dem gleichen Grund?

Gmeiner: Ja. Motiva hat Spezialtechnologie im Bereich Incentive Compensation (im Bereich Enterprise Incentive Management, EIM), einem Markt in der Größenordnung von 400 bis 500 Mio. Dollar. Die Giga Group sagt ein jährliches Wachstum (CAGR) von 40 Prozent bis 2005 voraus.

ZDNet: So mancher Marktbeobachter wundert sich, wie Siebel es schafft, trotz der Verluste in den letzten Quartalsergebnissen – immerhin knapp 60 Millionen Dollar netto im dritten Quartal – weiterhin Firmen aufzukaufen. Die Umsatzeinbußen betragen bislang in diesem Jahr rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Gmeiner: Unsere finanzielle Situation ist sehr gesund und sehr solide. Seit dem Zeitpunkt, zu dem wir begonnen haben, unsere Produkte zu verkaufen, generieren wir Quartal für Quartal Cash. Unsere Barreserven belaufen sich mittlerweile auf zwei Milliarden Dollar. Daher verfolgen wir unsere Produktstrategie weiterhin konsequent, und eine Verlustausweisung bedeutet noch keine Abkehr von dieser Strategie. Unser Verlust im letzten Quartalsergebnis Q3/2003 war ohnehin nur auf Umstrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Ohne diese Ausgaben hätten wir einen Gewinn von drei US-Cents pro Aktie ausgewiesen.

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ZDNet.de Redaktion

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