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Swisscom testet Microsoft IPTV

Die Swisscom-Tochter Bluewin will Microsofts neue, internetbasierte TV-Software IPTV testen. Swisscom ist der dritte Partner von Microsoft in diesem Bereich und der erste in Europa. Zuvor hatten Reliance Infocom und Bell Canada entsprechende Pläne bekannt gegeben.

IPTV soll es Betreibern von Telefon- und TV-Kabelnetzen mit Rückkanal ermöglichen, IP-basierte TV-Dienste anzubieten. Auf Basis von Microsofts Windows Media 9-Codec werden die Daten über IP-basierte Netze wie das Internet übertragen und von einer Settop-Box auf den heimischen Fernseher gebracht. Geplante Features sind ein interaktiver Programmführer mit integriertem TV-Bild sowie eine Picture-in-Picture-Funktion.

Bluewin will seinen 200.000 DSL-Kunden auf diesem Wege Pay-TV-Services anbieten. Finanzielle Details wurden nicht genannt. „Mit IPTV können wir unseren Kunden attraktivere TV-Dienstleistungen anbieten“, so Adrian Bult vom Bluewin-Betreiber Swisscom Fixnet. „Die Microsoft IPTV-Software ermöglicht es uns, diese Dienste schneller und effektiver zu testen.“

Insbesondere für Telekommunikations-Unternehmen dürfte diese Plattform von Interesse sein, da Kabel TV-Anbieter durch die Ausstattung ihrer Netze mit einem Rückkanal langsam in ihr Terrain eindringen und neben TV-Services auch Internet- und Telefoniedienstleistungen anbieten wollen.

Vom Erfolg der neuen Software sind aber längst nicht alle überzeugt. So sagt Directions on Microsoft-Analyst Matt Rosoff, die Übertragungsgeschwindigkeit von der Vermittlungsstelle bis zu den Haushalten sei noch zu gering, um Bilder in der erwarteten Qualität zu übertragen. „Die Bandbreite von DSL reicht nicht aus, um Kunden eine Qualität zu bieten, die sie vom klassischen Fernsehen her kennen.“

Ed Graczyk, Marketing-Direktor für Microsoft TV widersprach dieser Ansicht erwartungsgemäß. „Bandbreite ist heutzutage kein Problem mehr. IPTV setzt auf IP-Netzwerken auf und greift dabei auf unseren Windows Media 9-Codec zurück, der nur ein Drittel der Bandbreite des 12 Jahre alten MPEG 2-Codecs benötigt.“

ZDNet.de Redaktion

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