Oracle hat vor einem Gericht in Kalifornien argumentiert, die Klage von Peoplesoft hätte keine rechtliche Basis. Peoplesoft, das ein Übernahmeangebot von Oracle mehrfach abgelehnt hatte, beschuldigt das Unternehmen, unfaire Geschäftspraktiken anzuwenden, in dem es durch das Angebot seine Geschäfte schädigen wolle.
Oracle führt an, die öffentlichen Äußerungen von CEO Larry Ellison könnten nicht herangezogen werden, da sie eher ein „marktschreierisches Getöse“ waren und nicht von substantiellem Inhalt gewesen seien. Die Argumentation folgt einem gestern von Richter Ronald Sabraw vorläufig gefällten Urteil, wonach die von Peoplesoft eingereichte Klage verhandelt werde. Der Richter will die neuerlichen Argumente Oracles aber mit einbeziehen und seine Entscheidung in naher Zukunft fällen.
Trotz der Opposition von Peoplesoft gegen die im Sommer ausgesprochene Offerte im Volumen von 7,3 Milliarden Dollar will Oracle Schritte unternehmen, um die Kontrolle über den Konkurrenten zu gewinnen. Dazu zähle auch eine alternative Liste von Direktoriumsmitgliedern. Oracle-Vizepräsident Charles Phillips hatte erklärt, die Übernahme-Offerte stelle kein Hindernis für das Unternehmen dar, über andere Zukäufe nachzudenken. Einzelheiten oder Namen nannte er nicht.
Die EU-Kommission will über die Übernahmeofferte bis zum 17. November entscheiden. Sollten die Wettbewerbshüter in Brüssel aber eine eingehende Prüfung beschließen, könnte sich die Untersuchung weitere Monate hinziehen. Das US-Justizministerium prüft die Übernahmepläne von Oracle, seit der Konzern im Juni sein Vorhaben bekannt gegeben hat.
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