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Verbesserte Büro-Suite: OpenOffice.org 1.1

Bislang war OOo vor allem bei Privatanwendern, kleinen Firmen und anderen Organisationen verbreitet, wo der Komfort und der Preisvorteil von freier Software die Nachteile unvollkommener Import- und Export-Filter für Microsoft Office-Anwendungen sowie einige der Geschwindigkeitsprobleme aufwiegen. Die eindrucksvolle Flexibilität lohnt auf jeden Fall den Zeitaufwand für die Einarbeitung. Gelegentlich verführt die umfassende Anpassungsfähigkeit des Programms auch zum Herumexperimentieren, wodurch auch schon einmal die Produktivität leiden kann – aber das ist vor allem eine Frage der Selbstbeherrschung des Anwenders…

Die wichtigsten Fragen, die jeder stellt, der den Einsatz von Open Source-Software in Erwägung zieht, lauten: Funktioniert das Programm? Ist es zuverlässig? Ist es nützlich? Alle drei Fragen kann man für OpenOffice.org 1.1 mit Ja beantworten. Es gibt zwar noch ein paar Ecken und Kanten, von denen einige für bestimmte Anwender unter bestimmten Umständen inakzeptabel sein können, aber das Softwarepaket, mit dem alle glücklich werden, wird es wohl nie geben. Wer professionellen (bezahlten) Support wünscht, kann auf Star Office als kommerziellen Vetter von OOo zurückgreifen, aber angesichts der bislang 20 Millionen Downloads der OOo-Software existiert weltweit schon eine große und vielschichtige Community von Anwendern und Entwicklern. Man sollte auf jeden Fall einen Blick auf die Website des Programms werfen, die ein wichtiger Bestandteil des Gesamtprojekts OOo ist und reichhaltige Informationen bietet.

Es mag vielleicht unfair gegenüber OOo erscheinen, wenn es in diesem Testbericht vor allem um grundlegende Funktionen ging, wie so oft beim Vergleich mit Microsoft. Immerhin bietet das Office-Paket umfangreiche Features und viele Funktionen für Datenbankzugriff, Formel-Verarbeitung, Bearbeitung von Kopf- und Fußzeilen und dergleichen mehr. Aber diese grundlegenden Vorgänge sind genau diejenigen, auf die es den meisten Anwendern ankommt und die unbedingt funktionieren müssen, ehe man ein Produkt ernsthaft in Erwägung zieht. OOo ist der Beweis, dass die Open Source-Community es mit dieser Herausforderung wahrlich ernst nimmt und auch über die Fähigkeiten verfügt, sie zu meistern.

OpenOffice.org 1.1 ist weit mehr als ein politisch korrektes Softwarepaket für Microsoft-Verweigerer. Es ist ein vollständig ausgestattetes Tool für die Büroarbeit – und es funktioniert. Würden heute 90 Prozent des Marktes OpenOffice.org 1.1 benutzen, dürfte Microsoft Office kaum dagegen ankommen.

Und das Schöne an OpenOffice.org: Egal, welche Frage man an das Programm hat, die Lösung ist simpel – einfach herunterladen und ausprobieren.

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ZDNet.de Redaktion

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