Die EU-Kommission hat noch keine Anmeldung der angekündigten Fusion der Musiksparten von Sony und Bertelsmann erhalten und rechnet damit erst nach einer verbindlichen Vereinbarung der Unternehmen.
Eine Mitteilung sei nicht unmittelbar zu erwarten, da Bertelsmann-Chef Gunter Thielen erklärt habe, dass er ein richtig verbindliches Abkommen anstrebe, sagte Kommissionssprecherin Amelia Torres am Freitag in Brüssel. „Wenn die Kommission die Anmeldung erhält, wird sie die Fusion ruhig und objektiv prüfen.“ Dabei werde sie in Betracht ziehen, wie sich die Marktsituation seit 2000 verändert habe. Vor drei Jahren waren diverse Fusionsversuche in der Musikbranche an kartellrechtlichen Hürden gescheitert.
Bertelsmann hatte am Donnerstag angekündigt, seine Musiksparte BMG mit dem Musikbereich von Sony zusammenlegen zu wollen. An dem neuen Unternehmen mit dem Namen Sony BMG würden beide Konzerne je zur Hälfte beteiligt. Thielen sagte nach Bekanntgabe des Vorhabens zu Reuters: „Wir sind eigentlich optimistisch, dass die Kartellbehörden unserem Vorhaben zustimmen werden“. In der Branche hießt es, wegen der anhaltenden Umsatzrückgänge würden sich die Wettbewerbsbehörden diesmal wohl großzügiger zeigen als bei den diversen Fusionsvorhaben vor drei Jahren.
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