Der japanische Musik-Konzern Sony Music hat die probeweise Einführung eines neuen Kopierschutzverfahrens für Musik-CDs in Deutschland angekündigt. Die neue CD der Gruppe Naturally Seven werde mit der Technologie „Second Session“ (dt. Zweite Sitzung) in den Handel gebracht, sagte ein Sprecher der Firma am Montag. Die CD könne von fast allen Geräten auf konventionelle Weise abgespielt werden. Zusätzlich erhalte sie jedoch auch komprimierte, digitale Versionen der Musikstücke, die auf einen Computer übertragen und von dort auf einen tragbaren Sony-Player überspielt werden können. Die Stücke können nur mit Software abgespielt werden, die von Sony lizenziert ist. Zudem soll der Käufer mit Hilfe der Original-CD Zugang zu Websites mit zusätzlichem Material erhalten.
Durch diesen Mehrwert könne man dem Nutzer ein interaktives und besseres Erlebnis bieten, sagte der Sprecher. „Selbst wenn man zu einer (Tauschbörsen-)Site gehen und ein einzelnes Lied herunterladen könnte, würde man nicht das Material erhalten, das wir liefern können.“ Vor einer Einführung des neuen Kopierschutzes in anderen Staaten werde die Reaktion der deutschen Verbraucher geprüft. Die CDs mit der neuen Technologie sollen dem Sprecher zufolge deutlich gekennzeichnet werden.
Die Musikindustrie machen Internet-Tauschbörsen wie Kazaa für den Rückgang ihrer CD-Verkaufszahlen verantwortlich. Im vergangenen Jahr hatte die Industrie bereits CDs mit Kopierschutz herausgebracht, die jedoch auf Widerstand von Verbrauchern und Musik-Fans gestoßen waren. Mehrere Verbraucher haben Klage eingereicht und erklärt, diese CDs hätten zu Störungen bei ihren Computern und anderen Geräten geführt.
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