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Telekom übertrifft Analystenerwartungen

Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal 2003 wegen Kosteneinsparungen sowie weiteren Wachstums im Mobilfunk operativ zugelegt und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das Gesamtjahr hob der größte europäische Telekom-Konzern seine Planung für das operative Ergebnis an.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) sei von Juli bis September auf 4,711 (Vorjahr: 4,2) Milliarden Euro gestiegen, teilte die Telekom am Donnerstag in Bonn mit. Analysten hatten im Schnitt ein Ebitda von 4,57 Milliarden Euro erwartet. Das Wachstum beim operativen Ergebnis resultiert vor allem aus der wachstumsstarken Mobilfunksparte, wohingegen die Festnetzsparte Einbußen verzeichnete.

Ihr Schuldenziel erreichte die Telekom bei äußerst zurückhaltender Investitionstätigkeit vorzeitig. Für das Gesamtjahr hob der Konzern seine Erwartung an das operative Ergebnis auf 18,2 Milliarden Euro von bislang 17,2 bis 17,7 Milliarden Euro an. Die Investitionsausgaben sollen bis Jahresende sieben Milliarden Euro nicht überschreiten. Für das kommende Geschäftsjahr prognostizierte das Unternehmen trotz wieder steigender Investitionen einen nochmaligen Anstieg des operativen Ergebnisses um eine Milliarde Euro.

Analysten beurteilten die Zahlen als gut. „Was überwiegt ist, dass die Guidance sehr optimistisch ist, über dem Konsens, und das von einer Firma, die für eher konservative Schätzungen bekannt ist“, sagte Hannes Wittig von Dresdner Kleinwort Wasserstein. James Golob von Goldman Sachs sagte, „die Prognose für das nächste Jahr ist sehr viel aggressiver als ich das erwartet hätte.“ Vorbörslich gewannen die Telekom-Aktien 1,8 Prozent.

In den Monaten Juli bis September verbuchte die Telekom mit 508 Millionen Euro erneut einen Nettogewinn. Dies sei im wesentlichen auf den Wegfall negativer Sondereinflüsse und die höhere Ertragskraft zurückzuführen, teilte die Telekom mit. Im Vorjahresquartal war auf Grund von Sonderabschreibungen mit mehr als 20 Milliarden Euro der höchste Konzernverlust in der deutschen Firmengeschichte erwirtschaftet worden.

Nach sechs durch hohe Aufwendungen für Firmenwerte und Investitionen verlustreich ausgefallenen Quartalen hatte der Bonner Konzern zu Jahresbeginn erstmals wieder die Gewinnzone erreicht. Die bislang in Aussicht gestellte „Schwarze Null“ für 2003 dürfte angesichts des Neun-Monats-Gewinns von 1,6 Milliarden Euro nicht mehr in Gefahr sein. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Vierteljahr auf 14,077 Milliarden Euro (Vorjahr 13,42 Milliarden Euro).

Wie beim Nettogewinn und beim Umsatz übertraf die Telekom auch beim Schuldenstand die Erwartungen der Analysten. Die Verschuldung sank im Quartal mit Hilfe der freien Kapitalmittel (Free Cash Flow) weiter um 3,8 Milliarden Euro auf 49,1 Milliarden Euro. „Das Entschuldungsziel des Unternehmens für das Gesamtjahr (49,5 bis 52,3 Milliarden Euro) wurde damit bereits vorzeitig erreicht“, teilte der Bonner Konzern mit. Vor Jahresfrist lag der Schuldenstand bei 64,3 Milliarden Euro.

Die Monate Juli bis September gelten wegen des Klimas und der Urlaubssaison traditionell als starkes Vierteljahr für die Wachstumssparte Mobilfunk und als schwache Geschäftsmonate für die dominierende Konzernsäule Festnetz, in dem die Telekom auf Grund neuer Wettbewerber im Ortsnetz mit Marktanteilsverlusten kämpft. Der Umsatz in der Festnetzsparte sank deshalb im Neun-Monatszeitraum um 1,8 Prozent auf 21,747 Milliarden Euro. Im Mobilfunk wurde eine kräftige Steigerung des Umsatzes um 18 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro verzeichnet.

ZDNet.de Redaktion

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