In seiner PDC-Eröffnungs-Keynote sagte Gates, Longhorn solle die Erstellung von Applikationen vereinfachen, die höhere Anforderungen an Rechenleistung und Grafik-Rendering-Technologien zukünftiger PCs stellen. Windows soll künftig XML- und HTML-Daten direkt als GUI für Desktop-Applikationen nutzen können.
„PCs werden in weniger als drei Jahren erstaunliche Geräte sein“, so Gates. „Das Potential des Desktops wird voll ausgenutzt, Daten im XML-Format bereitgestellt und stark verbesserte und viel leistungsfähige Oberflächen werden an der Tagesordnung sein.“
Analysten zufolge musste Microsoft Windows komplett umkrempeln, um seine Vision in die Realität umzusetzen. „Microsoft hat erkannt, dass umfangreiche Änderungen notwendig sind, um die Grenzen zwischen Web und Desktop weiter zu verwischen“, so Redmonk-Analyst Stephen O’Grady.
Eine der größten Veränderungen ist die neue Windows-API, WinFX. Sie soll der seit langem eingesetzten Win32-API nachfolgen und diese irgendwann komplett ablösen. WinFX ist eine Weiterentwicklung des .NET-Framework, das bislang die Basis für Web Services bildet. Zurzeit ist das .NET-Framework nicht mit Windows-Desktops gebundelt. Einzig im Windows Server 2003 ist es komplett integriert. Mit Longhorn soll sich das ändern.
„Microsoft wird dies zu seinem Vorteil in der Auseinandersetzung mit Java-Unternehmen nutzen“, so Rob Helm, Directions on Microsoft-Analyst. „Jeder PC wird .NET-fähig sein, was das Interesse von Entwicklern an der Technologie erhöhen dürfte.“
Neue Möglichkeiten für E-Commerce
Auf der PDC in Los Angeles präsentierte Amazon eine E-Commerce-Applikation, die das bisherige HTML-Frontend ersetzen könnte. Durch die Nutzung von Avalon und WinFS können neue Anwender-Szenarien geschaffen werden, die über die Möglichkeiten von HTML deutlich hinausgehen. Durch die Click Once-Funktion sollen sich diese Anwendungen künftig mit einem Klick ohne weitere User-Interaktion installieren lassen.
Amazon-CTO Allan Vermeulen demonstrierte Funktionen, die auf HTML-Basis nicht realisiert werden können. Er zeigte die Suche nach einer Digitalkamera, die umfangreichen Filterfunktionen sowie die Anzeige des gefundenen Gerätes als dreidimensionales Plugin. Erscheinungstermine von Produkten sollen sich künftig auch im Kalender eines Longhorn-Systems einblenden lassen.
Microsofts Pfründe liegen zwar ganz klar auf dem Desktop, die seiner Konkurrenten, darunter Oracle, Sun, IBM und Bea, dagegen auf dem Server. Sie setzen eher auf Server-basierte Java-Software, die ihre Oberfläche in HTML-Form in einem auf dem (Thin)-Client installierten Browser anzeigt.
Diese Technologie ist besonders für große Unternehmen interessant, die ihre IT-Umgebung konsolidieren und mehr Kontrolle über ihre Applikationen wollen.
Sun Microsystem, Thin-Client-Befürworter und Microsoft-Erzrivale, stellt seinen eigenen Mitarbeitern Smart Cards zur Verfügung, die sie an Sun Ray-Thin-Client-Computern anmelden und nutzerabhängig die jeweiligen Informationen vom Server laden. Diese Technologie sei deutlich kostengünstiger und könne für einen großen Anwendungsbereich genutzt werden.
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