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SAPs Integrationsplattform XI steht noch am Anfang

„Netweaver speziell XI ist für SAP ein wichtiger Schritt, um konkurrenzfähig zu sein“, konstatiert Richard Nußdorfer Geschäftsführer der CSA Consulting aus München. Die Gründe für die Walldorfer, sich derzeit verstärkt um die technische Basis ihrer Anwendungsfamilie zu kümmern, liegen auf der Hand und sind dringend nötig. Konkurrenten wie Peoplesoft, der die Integrations-Architektur „Appconnect“ bietet, oder auch EAI-Hersteller haben in puncto übergreifender Prozessintegration die Nase vorn. So ist es für SAP-Kunden beispielsweise nach wie vor aufwändig, die SAP-Anwendungbereiche – ERP, CRM, APO etc. – durchgängig rasch zu integrieren, da viele Kunden ihre Programme sehr stark angepasst haben und die Out-of-the-Box-Connectivity und Durchgängigkeit von Business Content nur im Standard reibungslos funktioniert. Zudem seien proprietäre SAP-Techniken wie Application Link Enabling (ALE) wenig performant und ressourcenintensiv, wie Nußdorfer sagt.

Auch ist es SAP nur ansatzweise gelungen, prozessorientierte Lösungen zu bauen. Das hat zur Folge, dass sich Anwender nach wie vor durch viele Dialoge durchklicken müssen, um ihre Arbeitsabläufe abzuarbeiten oder diese vom Auslöser bis hin zum Endpunkt transparent überwachen zu können. Hier versprechen „X-Apps“, ein Bestandteil der Netweaver-Plattform, künftig Besserung. Diese nutzen bestehende IT-Systeme – auch von anderen Herstellern – um darauf aufbauend neue funktionsübergreifende Geschäftsprozesse abzubilden. Erschwerend hinzu kommt heute die Heterogenität innerhalb der SAP-Welt. So gibt es im Vergleich zu Konkurrent Peoplesoft alleine drei Middleware-Ansätze um etwa ERP-, CRM- und mobile Szenarien innerhalb von SAP zu lösen.

„Langfristig wird SAP es schaffen, eine einheitliche Integrationsplattform zu liefern. Insbesondere das Mapping sowie die Konnektoren zu den SAP-Anwendungen seien heute schon leistungsfähig“, erklärt Fachmann Nußdorfer. Doch bei der Modellierung von übergreifenden Geschäftsprozessen, bei denen auch Applikationen von Fremdanbietern mit eingebunden werden, oder der Performance-Analyse, hätten die klassischen EAI-Anbieter einige Jahre Vorsprung – ein Grund für die Kooperation mit IDS. „XI wird sich innerhalb der SAP-Welt durchsetzen und ein EAI-Anbieter integriert die Anwendungen und Prozesse darüber hinaus“, lautet daher Nußdorfers Einschätzung. Wer heute bereits eine übergreifende Integration verschiedener heterogener Anwendungen plane, komme daher um ein Produkt eines EAI-Anbieters nicht herum.

So wundert es auch nicht, dass im Umfeld von SAP XI mittlerweile die Gerüchteküche brodelt. SAP werde weitere Kooperationen oder gar Übernahmen ankündigen, um die XI-Tools rascher konkurrenzfähig machen zu können, heißt es aus Insiderkreisen. Als ein Übernahmekandidat wird dabei immer wieder Webmethods gehandelt, der schon in der Vergangenheit mit SAP eng zusammenarbeitete und beispielsweise Adapter für den SAP Business Connector lieferte. Die Vermutungen werden weder von SAP noch Webmethods dementiert. Aber auch SAP-intern läuft die Middleware- und Daten-Konsolidierung weiter auf Hochtouren. Dazu sollen Projekte unter den Codenamen „Cool“ und „Vienna“ aufgesetzt sein, die Kenner der Szene bestätigen, zu denen sich SAP jedoch offiziell nicht äußert.

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ZDNet.de Redaktion

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