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Restrukturierung dürfte bei Epcos für Verluste sorgen

Wegen der angekündigten, erneuten Restrukturierungsbelastungen dürfte der Hersteller passiver Bauelemente, Epcos, im Schlussquartal 2002/03 in die roten Zahlen gerutscht sein. Das Ziel, im zum 30. September abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/03 Gewinne zu schreiben, dürfte der Münchener Konzern – weltweit Nummer zwei der Branche hinter Murata – aber erreicht haben.

„Das Quartal hat sich bei vielen Konkurrenten recht gut dargestellt“, sagt Vereins- und Westbank-Analyst Andre Remke. „Ich gehe davon aus, dass auch bei Epcos die Kapazitätsauslastung gestiegen ist.“ Siemens – einer der Hauptkunden von Epcos – habe für das dritte Quartal einen deutlichen Zuwachs bei den verkauften Handys ausgewiesen und auch die Konsumelektronik habe angezogen, sagt ein anderer Experte. „Es kann gut sein, dass das am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen eine positive Überraschung gibt – was nicht unbedingt heißen muss, dass die Aktie auch anzieht.“

Die im TecDax gelisteten Epcos-Anteilsscheine haben am 10. November mit 20,29 Euro ein Jahreshoch erklommen und ihren Wert seit Anfang Juli fast verdoppelt. Doch mögliche operative Erfolge der Gesellschaft dürften zumindest auf den ersten Blick von Restrukturierungskosten verdeckt werden, die Epcos im Quartal in die Verluste drücken sollten. Epcos-Chef Gerhard Pegam hatte bereits im Sommer einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag – voraussichtlich unter 20 Millionen Euro – angekündigt.

13 von Reuters befragte Analysten rechnen deshalb bei der Vorlage der Zahlen am Dienstag vor Steuern und Zinsen (Ebit) im Mittel mit einem Quartalsverlust von acht (Vorquartal plus drei) Millionen Euro. Unter dem Strich sehen die Experten einen Verlust von acht (plus zwei) Millionen Euro. Der Umsatz dürfte im Vergleich zum Vorquartal geringfügig um 1,6 Prozent auf 307 Millionen Euro gestiegen sein.

Im Geschäftsjahr 2001/02 hatte Epcos wegen hoher Kosten für die Restrukturierung erstmals in seiner Geschichte einen Konzernverlust geschrieben. Grund war vor allem die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Die Münchener planen hier weitere Schritte, wobei das Ausmaß des Arbeitsplatzabbaus im Inland noch offen ist – Pegam will sich hierzu am Dienstag äußern. Am Freitag demonstrierten nach Gewerkschaftsangaben rund 800 Mitarbeiter, darunter Personal aus Heidenheim, vor der Münchener Epcos-Zentrale. Dort sollen 250 Stellen wegfallen. 2002 verlagerte Epcos rund 900 Arbeitsplätze in Niedriglohnländer, weitere 1000 wurden für 2003 angekündigt.

Das Ziel, im Gesamtjahr 2002/03 wieder schwarze Zahlen zu schreiben, dürfte Epcos den Analysten zufolge erreichen – wenn auch nur knapp. Unter dem Strich wird bei einem Umsatz von 1,26 (2001/02: 1,31) Milliarden Euro mit ein Gewinn von vier (minus 39) Millionen Euro gerechnet.

ZDNet.de Redaktion

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