Zum jüngsten Rettungsplan für den französischen Computerkonzern Bull wollen 350 Bull-Manager sechs Millionen Euro aus der eigenen Tasche beisteuern. Diese Nachricht wurde vom Pariser Wirtschaftsblatt „La Tribune“ als „Hoffnungselement“ eingestuft; die Notierung der Bull-Aktie schwankte aber stark.
Bei Börseneröffnung legte der Anteilsschein um elf Prozent auf 80 Cent zu, nach einer Stunde stürzte er um mehr als acht Prozent auf 63 Cent ab. Unterdessen ist der Streit mit der EU-Kommission um frühere staatliche Hilfen für Bull nicht ausgestanden. Am Donnerstag, als die Firmenleitung sich für den Rettungsplan und eine Kapitalerhöhung von 44 Millionen Euro entschied, war die Bull-Aktie vorübergehend vom Börsenhandel ausgesetzt worden.
An der Kapitalerhöhung wollen sich unter anderem France Télécom, NEC und die deutsche Finanzgruppe Debeka beteiligen. Der französische Staat erklärte sich bereit, auf 90 Prozent eines im Vorjahr zugestandenen Kredits von 450 Millionen Euro zu verzichten. Dies dürfte allerdings zu erheblichem Streit mit der EU führen.
Die Brüsseler Kommission zog wegen der vereinbarten, aber nicht fristgerecht erfolgten Rückzahlung bereits vor den Europäischen Gerichtshof. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte in einer ersten Reaktion zum Rettungsplan, das Bull-Verfahren vor dem Gerichtshof werde damit „nicht abgeschlossen“. Bull erhielt bereits in der Vergangenheit mehrfach Staatshilfen. Mit dem deutsch-japanischen Konkurrenten Fujitsu Siemens ist das Unternehmen einer der letzten europäischen Computerhersteller.
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