Dass die Luft im Markt für Kunden-Management Software (CRM) dünn geworden ist, zeigte sich bei der selbsternannten Leitmesse für dieses Thema, der „CRM Expo“. Nur knapp 130 Aussteller fanden den Weg auf das Messegelände in Köln – im vergangenen Jahr waren es noch rund 160.
Dennoch war die Stimmung unter den Ausstellern nicht schlecht: „Wir sehen ein wenig Licht am Horizont“, fanden das Gros der Vertriebs- und Marketing-Manager aufmunternde Worte für ihre derzeitige Situation. Als Indiz für einen Aufwärtstrend verbuchte der Veranstalter IMP jedenfalls den diesjährigen Auftritt von Siebel Software, der nach längerer Expo-Abstinenz heuer ein Stelldichein gab.
Mit im Gepäck hatte der CRM-Vorreiter ein Angebot, mit dem der Anschluss an das Thema „CRM aus der Steckdose“ nicht verpasst werden soll. Denn hier macht anscheinend der Application Service Provider (ASP) Salesforce.com einen guten Job und hat Siebel dazu veranlasst, im Schulterschluss mit IBM das Paket „Siebel CRM on Demand“ anzubieten. Das Angebot unterstützt Aufgaben in Vertrieb, Service und Marketing und bietet im Wesentlichen die Basisfunktionen Kontakt-Management, Opportunity- und Pipeline-Management sowie Reporting-Features.
Zielgruppe für das CRM-Angebot aus der Steckdose sind hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen. Siebel hofft aber auch größere Anwender gewinnen zu können, ist sich jedoch im Klaren darüber, dass dazu eine Reihe branchenspezifischer Funktionen nötig sind, die bis dato in dem Demand-Angebot fehlen. Ebenso Fehlanzeige ist eine Integration mit Microsoft-Office-Tools wie etwa Outlook, die aber gerade von kleineren Betrieben nachgefragt wird. Hier möchte Siebel im ersten und zweiten Quartal des nächsten Jahres eine Lösung nachschieben.
CRM On Demand verwendet eine eigene Architektur und browser-basierende Benutzerschnittstelle, integriert sich aber mit Siebels Enterprise-Lösung. Sollte der Bedarf an CRM-Funktionen steigen, lässt sich auf die „ausgewachsene“ Version migrieren. Die Kosten belaufen sich für das Standardpaket auf rund 70 Dollar pro Monat und Arbeitsplatz. Der Vertrag kann monatlich gekündigt werden. Bereits 1999 hatte Siebel mit seiner Venture-Capital-finanzierten Tochter Sales.com einen ersten Vorstoß in Richtung CRM-ASP. Sales.com wurde allerdings ein Jahr später wieder in die Mutterfirma eingegliedert und 2001 dann ganz geschlossen.
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