In die Europäische Union gelangen immer mehr gefälschte Waren, berichtete heute die EU-Kommission. Dabei handelt es sich zunehmend um Nahrungsmittel, Medikamente, Mobiltelefone und Batterien. Da die Hersteller gefälschter Waren keine Sicherheitskontrollen bei ihren Produkten durchführen, gefährden sie laut Kommission das Leben und die Gesundheit der Verbraucher.
Zu beobachten sei auch, dass die Fälscher immer flexibler auf das sich ändernde Umfeld reagieren. Dies betreffe zum einen die Art der Beförderung. So seien 2002 die meisten Fälschungen auf dem Postweg in die EU gelangt. Auch die nachgeahmten Produkte hätten sich geändert. 2002 seien beispielsweise mehr Mobiltelefone gefälscht worden, während die Zahl raubkopierter CDs zurückging.
„Die neuesten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Sämtliche Gebrauchswaren sind mittlerweile eine potenzielle Zielscheibe für die Produkt- und Markenpiraterie“, erklärte Frits Bolkestein, der für Zoll zuständige EU-Kommissar. „Unter den beschlagnahmten Produkten befinden sich immer mehr Güter des täglichen Bedarfs: Tee, Kreisel für Kinder oder Mobiltelefone. Diese Produkte sind jedoch gefährlich, denn nichts garantiert, dass sie den Sicherheitsnormen entsprechen. Wir müssen also wachsam bleiben, und alle unsere Anstrengungen sind darauf ausgerichtet.“
Die meisten Produktkopien erreichten Europa im Jahre 2002 aus asiatischen Ländern, darunter insbesondere Thailand und China. Insgesamt beschlagnahmte der Zoll an den Außengrenzen der EU fast 85 Millionen gefälschte Waren und Raubkopien.
Die Gemeinschaft reagiere auf diese Herausforderungen mit einem proaktiven Konzept. Die Devise dabei laute, vorausschauend und nicht erst im Nachhinein zu handeln. Am 1. Juli 2004 tritt eine neue Verordnung zur Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie in Kraft. Zu deren Neuerungen gehört beispielsweise, dass die Behörden mehr Kompetenzen erhalten oder dass kleine und mittlere Unternehmen vollständig von Gebühren und Sicherheitsleistungen befreit werden können.
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