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Sun: „Deutschland ist in der Liberty Alliance unterrepräsentiert“

Die Zurückhaltung deutscher Unternehmen sei auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar – generierte sich doch Europas Softwarehaus Nummer eins, die SAP, als treibende Kraft hinter Liberty. „SAP ist zwar dabei, spielt aber nicht die tragende Rolle innerhalb der Alliance. SAP kümmert sich beispielsweise wenig darum, auf dem Markt neue Mitglieder zu fischen.“ Dabei hat sich die Product Managerin Cristina Buchholz, in Walldorf für die Koordinierung mit der Liberty Alliance zuständig, gegenüber ZDNet geradezu enthusiastisch über Liberty geäußert: „Wie viel man freiwillig personalisiert, ist dem Benutzer bei Liberty offen gelassen, deswegen wird der Standard auch Erfolg haben.“

SAP tritt als „Sponsor Member“ auf, obwohl der Konzern seit Jahrzehnten über eigene Identifizierungsmethoden verfügt. „SAP unterstützt tatsächlich eigene Identifizierungsmethoden, unter anderem Benutzername/Passwort, X.509 Zertifikate und JAAS, und ermöglicht Single Sign-on, durch das Ausstellen von SAP Logon Tickets. Zusätzlich bietet SAP einige Schnittstellen, wo sich externe Authentifizierungsmechanismen unserer Partner anschließen können. Liberty ist eine weitere standardisierte Schnittstelle, über die SAP eine externe Authentifizierung übernehmen kann. Das bringt den Vorteil, dass das Verhalten und die Qualität eines Liberty Identity-Servers durch den Standard besser einzuschätzen sind. Weiterhin bietet Liberty die Möglichkeit eine bereits erfolgte SAP-Authentifizierung an eine externe Anwendung weiter zu reichen, also kann SAP auch die Rolle des Identity Providers spielen.“


Hellmuth Broda,
Sun Microsystems

„SAP verfolgt eine Multi-Plattform-Strategie. Sie verfügen bereits über umfangreiche Identity Management-Issues in ihren Produkten. Da sie diese mindestens zehn Jahre unterstützen, können Sie sich nicht ausschließlich auf Windows-Lösungen verlassen. Liberty bietet SAP Anschluss an die Lösungen von Sun und anderen wichtigen Anbietern“, schätzte Daniel Blum, Research Director bei der Burton Group das Engagement von SAP für Liberty ein. „Die Kunden der SAP sind es, die den Konzern zur Unterstützung einer ganzen Reihe von Authentifizierungs-Services drängen.“

Trotz der Zurückhaltung deutscher Konzerne beim Einsatz der Liberty-Spezifikationen hat die Alliance dennoch eine Reihe von neuen Mitgliedern gewonnen. „Ein anderes, ähnliches Beispiel für große Mitglieder in Deutschland wäre Giesecke & Devrient, größter Hersteller von Smartcards in Deutschland. Zusätzlich habe ich persönlich erst vor kurzem das Fraunhofer-Institut mit rein gebracht und bin im Gespräch mit dem MP3-Institut in Erlangen“, berichtete Broda.

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ZDNet.de Redaktion

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