„Deutschland ist grauenhaft unterrepräsentiert im Liberty Circle of Trust“ – so lautet die Botschaft von Hellmuth Broda, Chief Technology Officer EMEA von Sun und Repräsentant der Liberty Alliance mit Sitz in Basel. Deutschland hinke im internationalen Vergleich eindeutig hinterher.
Sein Appell lautete entsprechend: „Jeder, der in Deutschland etwas mit Nutzererkennung zu tun hat oder irgendeine Dienstleistung übers Internet anbietet, sollte um Gottes Willen Mitglied bei Liberty werden. Oder zumindest Assoziiertes Mitglied, damit er die Spezifikationen einsehen und seine Produkte darauf abstimmen kann. Es hilft ja nichts, wenn wir in die norditalienische Situation kommen, dass jede Gemeinde seinen Einwohnern eine Bürgerkarte ausstellt, die außerhalb der Gemeindegrenzen ihre Gültigkeit verliert.“
Bekanntlich füllt der Benutzer beim Liberty-Service einmal ein Formular mit seinen Daten aus und erhält dafür eine ID und Zugang zu verschiedenen Websites. Der Anwender muss keine weiteren neuen Formulare ausfüllen, weil die Services via XML miteinander kommunizieren. Der Verwaltungsrat der Liberty Alliance setzt sich aus Vertretern der 16 Gründungsunternehmen zusammen, darunter American Express, Time Warner, Citigroup, France Telecom, Hewlett-Packard, Mastercard International und Nokia.
Sun Microsystems hatte die Allianz Ende September 2001 ins Leben gerufen. „Es werden in nächster Zeit einige Identifikations-Services a la Passport auf dem Markt erscheinen, aber keine davon bietet beispielsweise die Roaming-Möglichkeiten wie wir sie offerieren können“, so Broda über den aktuellen Stand des Dienstes im Markt.
Im Folgenden versuchte ZDNet im Gespräch mit Broda sowie dem Analysten Daniel Blum von der Burton Group die Zurückhaltung deutscher Unternehmen in Sachen Liberty zu durchleuchten.
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