Handyrechnungen sollen sich in den nächsten drei Jahren verdoppeln – wenn es nach dem Willen der Mobilfunkprovider geht. Sie setzen vom nächsten Jahr an auf mobile Datendienste, um die Kassen klingeln zu lassen. Laut einer Untersuchung von Mummert Consulting soll mit dem Internetzugang per Handy, multimedialen Spielen oder Servicediensten von Drittanbietern Geld verdient werden.
„Fast neun von zehn Entscheidern der Mobilfunksparte setzen ihre Hoffnungen darauf“, so Mummert. Damit seien die Services bis 2006 der wichtigste Trend der Branche. Das Ziel: Die Handyrechnung soll auf das Doppelte steigen, so das Ergebnis des „Branchenkompasses Telekommunikation“, einer Studie von Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut. Mehr als die Hälfte der Telekommunikationsunternehmen wolle bis 2006 in mobile Lösungen investieren – neben Mobilfunkbetreibern auch Festnetz- und Internetanbieter.
Festnetz- und Internetanbieter wollten die mobilen Dienste nicht mehr allein den Mobilfunkbetreibern überlassen: „Sie arbeiten mit Nachdruck daran, sich dieses Geschäftsfeld zu erschließen“, so die Studie. Unter den Anbietern, die vom nächsten Jahr an erstmals in mobile Dienste investieren wollen, liegen Festnetzfirmen sogar vorn.
Derzeit würden Datendienste bis zu 18 Prozent zum Mobilfunkumsatz beitragen, 70 Prozent davon seien SMS. Der Rest setzt sich hauptsächlich aus Umsätzen mit Klingeltönen oder mobilen Services für Geschäftskunden zusammen. Die meisten der für die Zukunft geplanten Angebote drehen sich um die drahtlose Nutzung des Internets. Bei Privatkunden bringen multimediale Spiele Wachstum, bei denen die Handybesitzer auf das Netz zurückgreifen. Bei Geschäftskunden sieht die Branche ein großes Potenzial bei Telematik- oder Guardian-Diensten und anderen Angeboten, die direkt mit dem Aufenthaltsort des Nutzers zusammenhängen.
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