Ein Jahr später veröffentlichte Cohen eine Arbeit, in der er einen Virus als „ein Programm, das andere Programme ‚infizieren‘ kann, indem es sie derart verändert, dass sie eine möglicherweise weiterentwickelte Kopie seiner selbst enthalten“ bezeichnete. Cohen wies nach, dass ein solcher Virus über jedes System, das einen Austausch, eine allgemeine Bearbeitung und eine Weitergabe von Informationen erlaubt, verbreitet werden kann, ungeachtet des Vorhandenseins von Sicherheitstechnik.
Um die potenziellen Gefahren zu demonstrieren, schrieb Cohen ein Testprogramm, mit dem er feststellen wollte, wie schnell ein Virus sich verbreiten und die Sicherheit eines Mainframe-Rechners untergraben kann. Er implantierte das Programm einem Befehl, mit dem Unix-Dateistrukturen grafisch dargestellt werden und führte fünf Angriffe durch.
Der Virus schaffte es in durchschnittlich einer halben Stunde „Systemrechte zu erlangen“ – also im Grunde, die Kontrolle über den Computer zu übernehmen. Der kürzeste Angriff war nach fünf Minuten erfolgreich abgeschlossen.
„Er konnte sich trotz aller damals im Einsatz befindlichen Sicherheitssysteme verbreiten“, sagt Cohen. „Das Konzept zeigte, dass der Nutzer mit der niedrigsten Sicherheitsstufe das schwächste Glied in der Kette darstellt und dass das Programm schnell auch bis zum Nutzer mit der höchsten Sicherheitsstufe vordringt.“
Cohens Arbeit lieferte eine konkrete Beschreibung eines Virus‘ und zeigte, dass andere Programme, zum Beispiel Würmer, eine Unterart dieser Definition darstellen. Einige virenartige Programme existierten aber bereits, bevor Cohen seine Forschung aufnahm, und viele der theoretischen Fundamente wurden durch John von Neumann gelegt, einen der Gründerväter der Informatik.
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Der 1903 in Ungarn geborene von Neumann hat in vielen Zweigen der Informatik, der Mathematik und der Physik Pionierarbeit geleistet, darunter in der logischen Analyse der Spieltheorie und der gerade entstandenen Disziplin Quantenphysik. Zwischen 1948 und 1956 erweiterte er große Teile der Arbeit eines seiner Wegbegleiter, des berühmten Informatikers Alan Turing.
Turing hatte die Idee eines universalen Rechensystems entwickelt, eines logischen Konstruktes, durch das mittels eines Prozessors und eines Bandes zum Speichern von Programmen und Daten eine Vielzahl von Aufgaben gelöst werden könnte. Noch heute basieren Computer auf der von Turing definierten Grundeinteilung in Prozessor und Speicher.
Von Neumann erweiterte Turings Konzept um einen universellen Konstruktor, ein System, das imstande ist, sich selbst zu reproduzieren. Dieses von ihm als selbstreproduzierender Automat bezeichnete System, verwendete Zehntausende von Elementen – von denen sich jedes in einem von 29 Stadien befinden konnte – um in einem fiktiven Raster einen weiteren Automaten zu erzeugen. Das System war derart komplex, dass es mehr als 40 Jahre dauerte, auch nur eine begrenzte Version davon in Hardware umzusetzen.
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