Am Mittwoch war es soweit: Der lang erwartete Linux-Kernel 2.6 wurde veröffentlicht. Damit soll das Open Source-Betriebssystem fit für neue Märkte sein. Version 2.6 ist die erste umfangreiche Veränderung seit der Vorstellung von 2.4 im Januar 2001. Wie erwartet hat Linux-Veteran Linus Torvalds die Software in der Linux-Kernel-Mailing-List angekündigt. Torvalds zeigte sich zufrieden, dass die meisten Probleme bis zum gestrigen Release gelöst werden konnten. „2.6 ist zwar nicht ganz so fehlerfrei geworden, wie ich es mir vorgestellt habe, aber dennoch sieht die Sache ganz gut aus.“
Laut Torvalds sind die noch vorhandenen Bugs sehr schwer zu finden und würden sich nur unter ganz besonderen Voraussetzungen bemerkbar machen. Einer dieser Bugs tritt beispielsweise nur bei 16- oder 32-Prozessor-Konfigurationen mit fehlerhaften Festplatten auf.
Die Verbesserung der Skalierfähigkeit stand auf der Prioritätenliste ganz oben. Während Kernel 2.4 nur auf Servern mit maximal acht Prozessoren gut skaliert, sei Version 2.6 für Umgebungen mit bis zu 32 Prozessoren ausgelegt. Durch diese Veränderung soll Linux auch für den Einsatz in großen Unternehmen für sehr anspruchsvolle Aufgaben geeignet sein, bislang eher eine Domäne von Unix.
Auf die kommerzielle Nutzung von Kernel 2.6 werden viele Endkunden jedoch noch einige Zeit warten müssen. So soll der neue Kernel bei Red Hat erst im Jahr 2005 zum Einsatz kommen. Suse, kürzlich von Novell übernommen, will hingegen schon im Sommer ein entsprechendes Produkt auf den Markt bringen.
Zwar sei die Skalierbarkeit in Multiprozessorumgebungen verbessert worden, die Speicherverwaltung ist laut Kurt Garloff von Suse hingegen mehr so effizient wie in 2.4. So sei der in der Praxis nutzbare Hauptspeicher auf 24 GByte begrenzt, während es in Version 2.4 noch 32 GByte waren.
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