Categories: Unternehmen

Jahresrückblick 2003

Paukenschlag in der ersten Novemberwoche: Novell wird die Nürnberger Suse Linux für 210 Millionen Dollar übernehmen. Erst im August hatte das Unternehmen den Linux-Spezialisten Ximian gekauft, der über Lösungen zum Desktop-Management verfügt und Möglichkeiten zur Nutzung von Microsoft .NET-Applikationen auf Linux bereitstellt. Ebenfalls maßgeblich beteiligt: IBM, dass seinerseits 50 Millionen Dollar in Novell investiert.

Schädling des Monats: Eine neue Variante von Mimail. Der Internet-Wurm verbreit sich über E-Mail an alle Adressbuch-Kontakte eines infizierten Rechners. Zunächst tauchte eine Version namens Mimail.H auf, kurz darauf die wirklich schädliche Variante: Mimail.I. Anwender, die über das Zahlungssystem „Paypal“ abrechnen, müssen besonders vorsichtig sein: Der Wurm tarnt sich als Aufforderung des populären Online-Bezahldienstes, Mitgliederdaten inklusive Kreditkartennummern zu aktualisieren.

Die EU-Kommission will die geplante Übernahme des Softwarekonzerns Peoplesoft durch den Konkurrenten Oracle genauer prüfen. Das Vorhaben wird damit zum Dauerbrenner auf kleiner Flamme. Auf dem Markt für bestimmte Computerprogramme für Unternehmen, so die EU-Wettbewerbshüter, würde sich die Zahl der Anbieter von drei auf zwei – Oracle und die deutsche SAP – verringern. Deshalb bestehe Bedarf für weitere Analysen, die bis zu vier Monate dauern können.

Der US-Prozessorhersteller AMD hat sich für Dresden als Standort seiner neuen Chipfabrik entschieden und tat auch gleich den ersten Spatenstich. Die von AMD investierte Summe liege bei „deutlich mehr als zwei Milliarden Euro“. Dresden rückt damit zum bedeutendsten Standort für Mikroelektronik in Europa auf.

Entzetzen im Osten: Die Chipfabrik in Frankfurt, Oder, ist nach monatelangem Tauziehen endgültig gescheitert. Die Betreiberfirma Communicant AG leitete die stille Liquidation ein. Grund für das Aus des ursprünglich mit 1,3 Milliarden Euro veranschlagten High-Tech-Vorhabens waren ausbleibende Zahlungen des Hauptinvestors Dubai, der diese von einer Bürgschaft des Bundes abhängig machte. Das arabische Emirat wollte in Frankfurt zusammen mit dem US-Konzern Intel sehr schnelle Chips für Kommunikationstechnik herstellen.

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ZDNet.de Redaktion

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