Dass aus 500 Internet-Seiten im World Wide Web 12 Milliarden wurden, hätte sich Tim Berners-Lee, Direktor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA, am 30. April 1993 wohl niemals träumen lassen. An diesem Tag gab sein damaliger Arbeitgeber CERN, das Europäische Labor für Teilchchenphysik in Genf den von Berners-Lee entwickelten www-Standard zur kostenlosen Nutzung frei. Heute wird der Brite als Vater des World Wide Web gefeiert, das wie kaum eine technische Entwicklung zuvor Kultur und Gesellschaft verändert hat – und das in kürzester Zeit. Die Freigabe des www-Standards war die Geburtsstunde des globalen multimedialen Datennetzes.
Ein gutes Timing stellt auch das Unternehmen Apple unter Beweis. Nicht genug, dass Apple Rechner serienmäßig mit allem ausstattet, was man zum Brennen von CDs benötigt und mit MP3-Playern wie dem „iPod“ neue Trends setzt. Nachdem Apple mit dem Werbeslogan: „rip, mix, burn“ (Musik aus dem Internet laden, neu zusammenmischen und auf CD brennen) die Unterhaltungsbranche aufgemischt hat, war es rechtzeitig zum Web-Geburtstag soweit: Der US-Computerhersteller startete seinen neuen Service zum Herunterladen von Musik aus dem Internet. Der „iTunes Music Store“ war geboren. Für je 99 US-Cent (90 Eurocent) ohne Abogebühren lassen sich damit Songs auf Heimcomputer herunterzuladen.
Innovativ präsentierten sich auch Infineon und NTT Docomo. Infineon produzierte den weltweit kleinsten 256 MBit DRAM-Speicherchip und setzte dabei auf eine Kombination aus 0,11 Mikron-Fertigungstechnik und proprietärem „Trench Cell“-Verfahren. Ein Handy, das von den Lippen abliest, soll man bald in Japan auch bei lautem Getöse telefonieren können. Ein weniger gutes Händchen bewies dagegen Branchenriese Sony, der Ende April nicht nur die Aktionäre, sondern den gesamten Markt. schockte. Innerhalb von zwei Börsentagen schaffte es Sony, fast ein Drittel seines Wertes einzubüßen. Der Handel wurde kurzzeitig sogar ausgesetzt. Fast genauso „schockierend“ wirkte sich die Nachricht der Telekom aus. Aufgrund der zahlreichen privaten Telefonanschlüsse und Handy-Nutzer hätten sich die „Anforderungen an eine Versorgung mit öffentlichen Telefonen verändert“, erklärte die Telekom und kündigt den Abriss von 15.000 Telefonhäuschen und -säulen an wenig genutzten Standorten an. Als Ersatz sind so genannte Basistelefone geplant.
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