Microsoft hat ein neues Tool gegen den Blaster Wurm veröffentlicht. Auf der Download-Seite für das Tool heisst es: „Es wurde erkannt, dass der Blaster-Wurm möglicherweise einige Systeme vor der Installation von MS03-026 [KB823980] infiziert hat.“ Wohl wahr – gemeint ist damit der Patch gegen die Sicherheitslücken im RPC-Dienst, den das Service-Pack 1 nicht enthält. Wird nun Windows XP von einer mit SP1 ausgestatteten CD installiert, kann sich der Rechner den seit August 2003 grassierenden Blaster-Wurm sofort wieder einfangen und ihn auch verbreiten. Das trifft nicht zu, wenn der Rechner vor der Verbindung mit dem Internet schon mit einer Firewall geschützt wurde. Gerade das scheint bei zahlreichen Privatanwendern aber nicht der Fall zu sein.
„Für viele Anwender in dieser Situation gibt es ausser Performance-Einschränkungen wenige Anzeichen für eine Infektion“ teilte Microsoft in einer schriftlichen Stellungnahme mit. „Die Infizierten verbreiten den Wurm immer noch, was zu Verkehrsstörungen im Inernet führt“ heisst es weiter. Verwunderlich ist dabei nur, dass Microsoft das zwangsweise Herunterfahren des Rechners durch den Blaster-Wurm nicht erwähnt. In Deutschland war der Wurm durch dieses auffällige Verhalten, das ein Bug in seinem Code hervorruft, auch als „Shutdown-Virus“ bekannt geworden.
Nach Berichten von News.com hat Microsoft das Tool am Montag nach Beschwerden von Internet-Service-Providern über die hohe Netzlast durch den Blaster-Wurm veröffentlicht. Dieses Verhalten des Software-Giganten ist bemerkenswert, da nach einem zweimonatigen Entwicklungsstopp am Windows-Code Updates und Patches nur noch im Monats-Rhythmus veröffentlicht werden sollten. Zwar behebt der oben erwähnte Patch das Problem zuverlässig, aber offenbar haben einige Anwender Hemmungen, solche Updates einzuspielen oder wissen gar nicht, dass sie infiziert sind. Microsoft folgt mit dem eigenen Blaster-Tool dem Vorbild von Antiviren-Herstellern, die bei echten Epidemien ebenfalls kostenlose Tools zum Entdecken und Entfernen von Schädlingen anbieten.
Neben dem Tool bietet Microsoft seit Kurzem auch eine englischsprachige Website namens „Protect your PC“ an. Das Unternehmen hat ausserdem ein Kopfgeld von 250.000 Dollar auf den Autor des Blaster-Wurms und auf den Programmierer des Virus SoBig.F ausgesetzt.
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