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Peoplesoft will Oracle-Manager vernehmen

Ein halbes Dutzend Manager des Konkurrenten Oracle will Peoplesoft für seine Klage wegen unfairen Geschäftsgebarens vernehmen. Dies geht aus einem am Mittwoch eingereichten Schriftsatz hervor. Bis Oktober will Peoplesoft seine Vorbereitungen für einen Prozess gegen Oracle abgeschlossen haben. Oracle bedroht den Mitbewerber derzeit durch eine feindliche Übernahme, ein Angebot an die Aktionäre liegt bereits vor. Peoplesoft will nun beweisen, dass Oracle die Peoplesoft-Kunden und auch die Öffentlichkeit getäuscht hat. Der Umstieg auf Oracle-Produkte sei weitaus teurer und schwieriger als behauptet. Oracle verunsichere ausserdem auch potentielle Kunden von Peoplesoft, was das Unternehmen während des Übernahmekampfes weiter schwächen soll. Deshalb habe Oracle den Aktionären auch ein „sehr unsicheres“ Angebot gemacht, so Peoplesoft. Es liege weit unter dem aktuellen Aktienkurs.

Da Oracle vor allem an der Kundenbasis, nicht aber an der Technologie von Peoplesoft interessiert zu sein scheint, sollen die Oracle-Chefs nun belegen, dass der Wechsel nicht ohne Weiteres möglich sein soll. Peoplesoft will deshalb die Manager Don Klaiss (Fertigung und Vertrieb), Mike Rocha (Support-Chef) sowie Steve Miranda, John Wookey und Joel Summers vernehmen. Die letztgenannten leiten bei Oracle diverse Entwicklungs-Abteilungen. Wie aus dem Schriftsatz weiter hervor geht, sollen ausserdem zwei andere noch ungenannte Manager vernommen werden. Die Befragungen sollen von Mitte Februar bis Mitte März stattfinden.

Peoplesoft-Sprecher Steve Swasey erklärt: „Diese Vernehmungen unter Eid werden unsere ersten Massnahmen sein, mit denen wir all unsere Vorwürfe belegen werden, die wir gegenüber Oracle agressiv vertreten.“ Oracle wollte zu dem Schriftsatz nicht Stellung nehmen.

Peoplesoft betont in dem Dokument auch die politischen Auswirkungen der Übernahme: „Peoplesoft wird nachweisen, dass allein die Kosten für den Wechsel bei den 70 kalifornischen Städten, Schulen und Behörden, die derzeit Peoplesoft-Produkte einsetzen, mindestens bei einigen hundert Millionen Dollar liegen. Diese Kosten trägt im Endeffekt der kalifornische Steuerzahler.“ Der Kläger spielt damit auf die äusserst angespannte finanzielle Lage des grössten US-Bundesstaats an.
In den USA werden Oracles Übernahmepläne derzeit in mehreren Bundesstaaten geprüft, der Generalstaatsanwalt von Kalifornien spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein Sprecher der Anwaltschaft sagte jedoch, dass noch keine Entscheidung darüber gefallen sei, ob Kalifornien selbst Klage erheben will. Auch das US-Justizministerium prüft derzeit die Vorgänge – ebenso wie Kanada und die europäische Kommission. In Europa läuft die Frist für die Untersuchung bereits am 30. März aus.

ZDNet.de Redaktion

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