ZDNet: Ihr Geschäftsmodell besteht nun darin, JBoss mit Add-ons zu Paketen zu schnüren und diese zu distribuieren?
Labourey: Wir bieten Beratung, Schulungen, Support und Dokumentationen. Die Dokumentation lässt sich im Abonnement beziehen. Wir zählen zurzeit rund 25.000 Subskriptionen. Darüber hinaus haben wir etwa 200 direkte Kunden. Diese erwarten zum Beispiel Beratungs- beziehungsweise Wartungsstunden. Die gibt es gestaffelt nach 20 und 50 Stunden, einem halben oder einem ganzen Jahr. Wir nutzen ein Tool, mit dem die Wartung remote erfolgen kann. Aber die Hilfestellung beim Entwickeln eigener Applikationen kann auch per Telefon erfolgen.
ZDNet: Sagen Sie die Lösung eines Problems in einem gewissen Zeitrahmen zu?
Labourey: Nein, das ist unmöglich. Aber wir garantieren Antwortzeiten. Das heißt aber nicht, dass sich irgendeiner meldet und sagt: „Wir haben von Problemen gehört.“ Wir sagen zu, dass sich innerhalb einer zugesagten Zeitspanne mindestens ein qualifizierter Mitarbeiter an die Problemlösung begibt. Nur in sehr großen Projekten handeln wir feste Zeiten aus, in denen Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen sind.
Darüber hinaus aber bieten wir ein dreistufiges Schulungsprogramm, von der vergleichsweisen einfachen JBoss-Administration bis zur Zertifizierung eines JBoss-Consultants.
ZDNet: Das Dienstleistungsangebot scheint jedoch in einem krassen Missverhältnis zu der weiten Verbreitung von JBoss zu stehen. Sie sind nur eine kleine Firma.
Labourey: Wir haben rund 200 Support-Kunden, die fragen uns auf direktem Weg und gelangen beispielsweise über die Dokumentationen zu uns. Doch vor wenigen Wochen haben wir auch ein Partner-Programm ins Leben gerufen: Jasp. Die Abkürzung steht für JBoss authorized Service Provider. Nicht jeder JBoss-Nutzer möchte mit uns arbeiten, sondern mit einem Beratungs- und Support-Haus, das er kennt. Diese Dienstleiter wollen wir zertifizieren.
ZDNet: Wen sehen Sie als Partner?
Labourey: Wir haben bereits zehn Partner, darunter Schlumbergersema und den Hersteller von Geschäftsportalen, die Abaxx Technology AG. Am Ende des Jahres sollen es 40 Partner sein. Darüber hinaus möchte ich betonen, dass wir profitabel arbeiten, aber keine weiteren Zahlen nennen, da wir eine privat gehaltene Firma sind. Und wussten Sie, dass der Middleware-Spezialist Iona ihren eigenen Applikations-Server gegen JBoss ausgetauscht hat?
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