Web-Services funktionieren prinzipiell mit Hilfe eines Standard-Protokolls, dem Simple Objekt Access Protocol (SOAP), des Datenaustauschformats Extended Markup Language (XML) und Schnittstellen, die in der Web Services Description Language (WSDL) beschrieben sind. Durch einen Aufruf können komplette Applikationen, aber auch Komponenten zu einem Service für andere Anwendungen werden. Die Applikationen interagieren. Um die Funktion eines Web-Services bekannt zu machen, lassen sich standardisierte Beschreibungen in einem Verzeichnis, dem UDDI (UDDI = Universal Description and Integration), eintragen.
Aufwendige Konnektoren, wie sie EAI-Produkte vorweisen, sind in einem solchen technischen Konzept nicht notwendig. Ohnehin sind die Adapter nur mit aufwendigen Anpassungen einsatzfähig. Denn sie unterstützen zwar die Standardprodukte für das Enterprise Resource Planning (ERP), müssen aber auf die jeweilige Konfiguration zugeschnitten werden.
Die EAI-Anbieter verweisen zu Recht darauf, dass Web-Services weder anspruchsvolle Integrationsaufgaben leisten noch vollständig Geschäftsprozesse abbilden können. Aber sie erfüllen einen Teil des Anspruchs. Das zwingt die EAI-Fraktion dazu, diese Standards in ihre Produkte umzusetzen. Zudem drückt die zunehmende Akzeptanz von Standards den Preis und die mögliche Auswahl an Produkten steigt. Sämtliche EAI-Anbieter mussten somit einen Rückgang ihres Geschäfts hinnehmen, erläutert Massimo Pezzini, Analyst bei Gartner Research. Nun versuchen die Hersteller, Ausprägungen rund um die Kommunikation von Applikationen auszubauen und sich neu zu positionieren. „In drei bis vier Jahren wird der EAI-Markt verschwunden sein“, folgert somit Ian Charlesworth, Integrationsspezialist beim Marktforschungs- und Beratungshaus Butler Group. Als Beispiel nennt er Tibco. „Die machen ihr Geld mit Adaptern. Aber dieser Markt schrumpft mit einem bemerkenswerten Tempo.“
Für Charlesworth ist der treibende Faktor allerdings das Business Process Management (BPM). „Alle Integrationsfirmen investieren derzeit eine Menge, um integrierte Geschäftsprozesse modellieren zu können, aber auch möglichst automatisiert umsetzen und verwalten zu können. Die gesamte Integrationswelt bewegt sich hin zu einem service- und prozessorientierten Kosmos.“
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