Microsoft: 250.000 Dollar für Ergreifung des Mydoom.B-Autors

Nach SCO hat jetzt auch Microsoft eine Belohnung von 250.000 Dollar für die Ergreifung eines Viren-Autors ausgesetzt. Wer den entscheidenden Hinweis zur Festnahme des MyDoom.B-Erfinders liefert, darf sich über einen Scheck aus Redmond freuen. Die erste Variante des am Montag aufgetretenen Virus macht sich seit vorgestern auf Rechnern weltweit breit. Neu ist, dass neben der Site von SCO auch die von Microsoft attackiert werden soll.

„Als wir uns die B-Variante angesehen haben, wurde uns schnell klar, dass diese weit schädlicher ist als der ursprüngliche Virus“, erklärte der Microsoft-Sprecher Sean Sundwall. Allerdings heiße das nicht, dass man den Autor des Original-Virus für unschuldig halte, so Microsoft.

Bereits zum dritten Mal hat Microsoft damit eine Belohnung für die Ergreifung von Viren-Autoren ausgeschrieben: Beim MSBlast und Sobig.F wedelte Redmond mit Dollarnoten in der gleichen Höhe. SCO hat bereits am Dienstag eine Belohnung von ebenfalls 250.000 Dollar zur Ergreifung des Autors ausgesetzt – bislang ohne Erfolg.

Laut F-Secure nutzt der neue Schädling die selben Verbreitungsmethoden wie sein Vorgänger. Er ist jedoch mit 29 KByte etwas größer. Im Code lässt der Virenautor zumindest Anzeichen eines schlechten Gewissens erkennen: „Ich mache hier nur meinen Job, es ist nicht persönlich gemeint“, so der englischsprachige Text, der allerdings nicht angezeigt wird.

Neu sind auch die Namen, unter denen sich der Wurm in Kazaa einnistet:

  • NessusScan_pro
  • attackXP-1.26
  • winamp5
  • MS04-01_hotfix
  • zapSetup_40_148
  • BlackIce_Firewall_Enterpriseactivation_crack
  • xsharez_scanner
  • icq2004-final

Die Attacke gegen Microsoft will der Wurm am 3. Februar starten, also zwei Tage nach dem ersten Angriff auf die SCO-Site. Alle 1024 Millisekunden sollen die Redmonder Server mit Anfragen bombardiert und so in die Knie gezwungen werden. F-Secure zeigt in einem PDF-Dokument die umfangreiche Struktur des neuen Virus auf.

Betroffen von den „Mydoom“-Attacken sind Computer mit den Betriebssystemen Microsoft Windows 98, ME, NT, 2000 und XP. Alle großen Anbieter von Antiviren-Software bieten entsprechenden Schutz gegen den Schädling auf ihren Internet-Seiten an. Wichtige Hinweise zum Wurm und seine Entfernung gibt auch das BSI. Alle Experten warnen erneut dringend davor, Anhänge von nicht zweifelsfrei identifizierten E-Mails zu öffnen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Ausgenutzte Schwachstellen: Anteil der Zero-Day-Lücken steigt

Im vergangenen Jahr waren 70,3 Prozent aller Sicherheitslücken im Visier von Hackern ohne verfügbaren Patch.…

5 Stunden ago

Trotz wachsender Angriffszahlen: Deutsche unterschätzen Cyberrisiko

Das Risikoempfinden der Deutschen sinkt in drei Jahren um 12 Prozentpunkte. Außerdem ist die Wissenskompetenz…

17 Stunden ago

Windows Server: Microsoft kündigt Support-Ende für VPN-Protokolle PPTP und L2TP an

Beide Protokolle gelten ab sofort als veraltet und werden nicht mehr weiterentwickelt. Der Support für…

1 Tag ago

Chrome 130 schließt 17 Sicherheitslücken

Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und Linux. Der schwerwiegendste Fehler steckt in der Komponente…

2 Tagen ago

Cyberbedrohungen: Deutschland ist digital nur „bedingt abwehrbereit“

Ein Viertel der Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung spricht sogar vom Fehlen jeglicher Abwehrbereitschaft. Die…

2 Tagen ago

Ransomware-Angriffe führen häufig auch zu Datenverlusten

Der Anteil steigt der Vorfälle mit Datenverlusten steigt 2024 deutlich an. Einige Unternehmen melden nach…

2 Tagen ago