Mit Hilfe einer neuen Software aus dem Hause Siemens soll die Lungenkrebs-Erkennung früher als bisher möglich sein. Das Programm syngo LungCARE CT wertet automatisch die Untersuchungsergebnisse von Computertomographen (CT) aus. Damit können so genannte Lungenrundherde, häufige und besonders bösartige Tumoren, erkannt werden. Wie auch bei anderen Krebsarten sind die Therapieaussichten umso größer, je früher die Krankheit erkannt wird.
Die Software errechnet aus den CT-Daten detaillierte, dreidimensionale Bilder des Atmungsorgans. Mit Hilfe dieser Bilder suchen Mediziner Lungenrundherde zu erkennen. Diese kleinen Gewebewucherungen können die Vorstufe eines Tumors darstellen und müssen bei Folgeuntersuchungen weiter beobachtet werden. Wachstum oder Positionsveränderungen sind sichere Hinweise auf die Bösartigkeit eines Lungenknotens. Die Funktion Node Enhanced Viewing, ein CAD-Verfahren (computer aided detection, computergestützte Detektion), erkennt diese Knoten durch spezielle Algorithmen und unterstützt so die Arbeit des Arztes, berichtet Siemens. Das Programm durchsucht einen Datensatz auf verdächtige Strukturen. Der Mediziner sieht sich das Bild an und diagnostiziert, ob es sich um Lungenrundherde handelt. Wichtige Informationen wie Durchmesser und Volumen der Knoten können vermessen und gespeichert werden. Bei nachfolgenden Untersuchungen können sie mit neueren Daten kombiniert und verglichen werden.
Wie wichtig eine Früherkennung eines Lungenkrebses ist, haben Wissenschaftler kürzlich beim Kongress der Radiologischen Gesellschaft Nordamerikas (RSNA) festgestellt. Nach einer Studie vom Cornell Weill Medical Center in New York liegt die Überlebensrate bei einer Erkennung nach dem Auftreten der äußeren Symptome bei nur zwölf Prozent, weil sich der Tumor meist schon über Metastasen im ganzen Körper verbreitet hat. Bei CT-Untersuchungen können dagegen 80 Prozent der Tumore im ersten Stadium diagnostiziert werden. Die Heilungschancen sind dann relativ hoch.
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