Herzstück für günstige Server: IDE-RAID-Controller im Test

Jeder RAID-Controller verlängert den Bootvorgang des Rechners um etwa 30 bis 60 Sekunden. In dieser Zeit startet der Controller selbst über sein eigenes BIOS. Ähnlich wie das PC-BIOS vollführt auch der RAID-Controller eine Reihe von Selbsttests und Start-Routinen. Das braucht Zeit.

Eine weitere Unannehmlichkeit betrifft hauptsächlich die Controller mit RAID-5-Unterstützung. Ein RAID-5-Array lässt sich zwar schnell anlegen, doch dauert es normalerweise bis zu drei Stunden, bis es initialisiert ist. Adaptec lässt sich im Test sogar 17 Stunden Zeit. Während der Initialisierung steht das Array zwar schon zur Verfügung, arbeitet aber mit nur etwa 25 Prozent der eigentlich möglichen Leistung.

IDE-RAID auch für Server interessant

Die günstigen Preise der IDE-Laufwerke machen diese Technologie besonders für den Servereinsatz in kleineren, mittelständischen Unternehmen interessant. Es scheint eine Glaubensfrage zu sein, ob sich IDE-Laufwerke für den Dauereinsatz eignen oder nicht. Dies wird nirgendwo so deutlich wie bei den Festplattenherstellern Fujitsu und Western Digital. Fujitsu hat inzwischen die Produktion von IDE-Laufwerken eingestellt und baut nur noch SATA- und SCSI-Drives. Natürlich weist der Hersteller eindringlich darauf hin, dass für den 24-Stunden-Betrieb ausschließlich SCSI-Festplatten zu verwenden sind. Ganz anders bei Western Digital, die sich schon vor einiger Zeit von ihren SCSI-Festplatten verabschiedet haben. Kein Wunder also, dass dieser Hersteller auch IDE-Festplatten für den Dauereinsatz propagiert.

Die günstigen Preise für IDE-Laufwerke sprechen ohnehin für ihren Einsatz. Dazu kommt noch, dass SCSI-Drives nur bis zu Kapazitäten von etwa 147 GByte erhältlich sind. Im IDE-Bereich ist derzeit schon das Doppelte drin, auch wenn diese Platten mit deutlich langsamerer Geschwindigkeit laufen. Für eine 147 GByte fassende SCSI-Festplatte nach SCSI-Ultra-320-Standard mit 10.000 Umdrehungen pro Minute müssen derzeit etwa 700 Euro bezahlt werden. Für ein schnelles 160-GByte-IDE-Laufwerk nach UDMA/133-Standard mit 7.200 Umdrehungen pro Minute sind nicht einmal 130 Euro zu kalkulieren. Da muss ein IDE-Laufwerk schon bis zu sieben Mal ausfallen, damit sich der Kauf eines SCSI-Drives rechnet. In jedem Fall sollte man einer Havarie vorbeugen und die Festplatten an einem RAID-Controller betreiben, insbesondere, wenn sie im Dauereinsatz sind. Wer nicht gerade ein RAID 5 mit mindestens drei Festplatten betreiben möchte, erhält mit zwei Platten in einem RAID-1-Verbund eine beinahe ebenso große Ausfallsicherheit.

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ZDNet.de Redaktion

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