Bagdad bekommt Prepaid-Handys

Der irakische Mobilfunkbetreiber Iraqna will noch in dieser Woche mit dem Vertrieb von Wertkartenhandys starten. Dadurch könnte dieses Service, wie Australian IT heute berichtete, einem weitaus größeren Teil der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Während für Vertragshandys eine Vorauszahlung von 650 Dollar geleistet werden muss, werden Prepaid-Karten schon ab zehn Dollar zu haben sein. Bei einem Durchschnittsgehalt von 150 Dollar im Monat immer noch ein schöner Betrag.

Unter Saddam Hussein gab es im Irak kein Handynetz, da die am Ende des Golfkrieges 1991 verabschiedeten Sanktionen die Einführung und Entwicklung der notwendigen Technik verhinderten. Zudem fürchtete das irakische Regime die unkontrollierbaren Auswirkungen der Massenkommunikation.

Ende 2003 haben drei Mobilfunkbetreiber Lizenzen für den Irak erhalten. Iraqna, an dem die ägyptische Orascom Telecom die Mehrheitsanteile hält, versorgt den Zentralirak und Bagdad. Die kuwaitisch dominierten Netzbetreiber Atheer Tel und Asia Cell kamen im Süden beziehungsweise im Norden zum Zug. Bis Mitte März erwarten sich die drei Anbieter rund 400.000 Kunden.

Die Chancen, dass sich diese Erwartungen erfüllen, stehen nicht schlecht, denn die Konkurrenz ist nicht all zu groß. Das Festnetz, das laut ZDF mit vier Anschlüssen pro 100.000 Einwohner schon vor dem Krieg eines der dünnsten der Region war, wurde während des jüngsten Krieges beinahe gänzlich zerstört. Und Satellitentelefone mit Anmeldegebühren in der Höhe von 600 Euro und Gesprächskosten von einem Dollar pro Minute drücken noch stärker aufs Portemonnaie.

ZDNet.de Redaktion

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