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Deutscher Phonoverband im Clinch mit GEMA

Der Verband der deutschen Musikindustrie IFPI wirft der Verwertungs-Gesellschaft GEMA vor, durch „überhöhte Lizenzen der Autoren die Existenzgrundlage der deutschen Tonträgerunternehmen zu gefährden“. So sieht jedenfalls Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände, die derzeitige Situation. Die GEMA als Vertreterin der Autoren und Verleger sei in den vergangenen drei Jahren nicht bereit gewesen, die Lizenzgebühren für die Labels zu senken. Dies sei aber aufgrund deutlich geänderter Rahmenbedingungen am Musikmarkt notwendig. Die GEMA sieht wiederum in „Lohndrückerei“ keinen Ausweg aus der Krise der Musikindustrie.

„Der Versuch der deutschen Tonträgerindustrie, ihre Probleme auf dem Rücken und zu Lasten der schöpferischen Komponisten und Textdichter zu lösen, wird scheitern“, prophezeit GEMA-Vorsitzender Reinhold Kreile. Der deutsche Phonoverband hat sich an die Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamtes gewandt, weil Verhandlungen mit der GEMA zu keinem Ergebnis führten. Geht es nach dem Willen der IFPI soll die Verwertungs-Gesellschaft nicht mehr wie bisher 9,009 Prozent des Herstellerabgabepreises erhalten, sondern nur noch 5,6 Prozent.

Für Online-Musik fordert die Musikindustrie ebenfalls eine Abgabe von nur 5,6 Prozent, die GEMA will hier aber 15 Prozent für Autoren und Verleger. Schließlich fallen hier die Kosten zur Produktion der Tonträger, Verpackung, etc. weg. Die Labels führen hingegen die erheblichen Kosten für den Aufbau neuer Vertriebsmodelle an und fordern die Solidarität der Autoren und Verleger ein. Gebhardt schreckt auch vor Endzeitvisionen angesichts eines Milliardenschadens durch CD-Brenner und illegale Online-Piraterie nicht zurück: „Heute, wo es um den Überlebenskampf des deutschen Tonträgermarktes und den Aufbau neuer Vertriebswege geht, will sich die GEMA mit ihren Autoren und Musikverlegern diesen Wahrheiten entziehen“, heißt es in einer Aussendung des Verbandes. Aus der Sicht der GEMA schadet sich die Musikindustrie selbst, wenn sie „das kreative Potenzial ihrer Urheber, die Basis ihres Erfolges sind, beschädigt“.

ZDNet.de Redaktion

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