In der Tat ist es immer noch schwierig, PCs zu verschenken. Ein Beispiel hierfür ist die Wesley High School, eine mit roten Jasminbäumen umgebene Institution, die zwischen einem Sumpf und einer Missionsstation in Salamo auf der winzigen Vulkaninselgruppe D’Entrecastaux im Südpazifik angesiedelt ist. Bei einem einwöchigen Besuch dort, auf der Suche nach einem legendären Frauenstamm (das ist aber eine andere Geschichte), konnte der Autor dieses Artikels ausführlich mit dem Schulleiter Stanley Sibunakau reden. Bei einem Rundgang über das Schulgelände zeigte Stanley auf die Stelle, an der er eine Erweiterung der Bücherei zu errichten hoffte. In dieser, so sagte er mit Stolz, würden zehn Computer für die Schüler untergebracht werden. Einige Zeit später wurde bekannt, dass die Computer – allesamt Windows-PCs – zwar gespendet und geliefert worden waren, dass sie jedoch einige Wochen später bereits wieder zurückgeschickt wurden, da niemand austüfteln konnte, wie sie a) anzuschließen und b) zu benutzen seien.
Ganz anders lag der Fall bei der Zeitungsredaktion auf einer benachbarten Insel. Die schon etwas betagten Apple Mac Plus-Computer erwiesen sich als unzugänglich für die Krabben und Geckos, die einen Weg in das Innere der meisten anderen Geräte fanden. Der mit Tätowierungen übersäte, Betelnuss-kauende Buchhalter und sogar der Anzeigenverkäufer – ein früherer Verteidigungsminister – konnten die Macs ohne Schwierigkeiten miteinander vernetzen. Nicht nur das: Für die Macs war es ein Leichtes, die Farbseparation für den Vierfarb-Druck zu bewältigen. Im Laufe der Jahre wurden die von verschiedenen Botschaften und Hochkommissionen angebotenen PCs immer mit derselben Antwort abgewiesen: Wenn es kein Mac ist, wollen wir ihn nicht.
Die Mac Plus-Computer mögen zwar überholt gewesen sein, doch waren sie PCs noch immer in vielen Aspekten haushoch überlegen. Und für ihr Alter von 15 Jahren waren sie noch immer gut in Schuss.
Natürlich hat sich inzwischen die Landschaft verändert. Trotz aller Witze über die „Blue Screens of Death“ sind Windows 2000 und XP stabil genug, um sie für Desktop-Anwendungen einzusetzen. Die Vernetzung ist relativ einfach, und seitdem Plug&Play in Windows inzwischen ausgereift und Apple auf Ethernet umgestiegen ist, gibt es nur wenige Unterschiede hinsichtlich der einfachen Netzwerkeinrichtung. Und was die Benutzeroberfläche anbelangt – nun, das kommt immer auf die eigenen Vorlieben an, und die hängen generell von der gemachten Erfahrung ab. Wenn man wirklich etwas auf dem PC haben möchte, das eher wie die Mac-Oberfläche aussieht, kann man sich jederzeit in die Linux-Welt begeben. Dort gibt es jede Menge Skins für KDE und Gnome.
Sicherlich würde der Schulleiter der Wesley High School inzwischen wissen, was er mit den PCs anstellen muss, sollte wieder einmal jemand PCs spenden wollen. Sie eignen sich ebenso gut zum Surfen im Internet (auch wenn sie anfälliger sind für Viren), und eine Zeitung kann man ebenso gut auf einem PC erstellen wie auf einem Mac. Selbst die Vernetzung ist zu bewerkstelligen. Aber wäre ein PC für Geckos unzugänglich? Das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Nach zwanzig Jahren scheint der PC endlich den Kinderschuhen entwachsen zu sein, der Mac hingegen war einfach schon bei seiner Geburt erwachsen.
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