Der Domain-Streit zwischen Strato und NSI spitzt sich weiter zu – und das zulasten der Kunden. Vor wenigen Wochen warf das Strato-Management dem US-Registrar Cowboy-Methoden vor – nun hat dieser kurzum zahlreiche bei Strato gehostete „.com“, „.net“ und „.org“-Domains vom Netz genommen und das Wechselverfahren zu einem anderen Provider verkompliziert.
Entzündet hat sich der Streit an einer NSI-Kündigung Stratos: Die Teles-Tochter wollte mit Beginn des Jahres auf einen anderen Registrar wechseln, um Kosten zu sparen. Daraufhin wandte sich NSI selbst an die Strato-Kunden und schickte diesen Rechnungen über 35 Dollar. Das Unternehmen vertritt die Auffassung, dass die Kunden seit der Strato-Kündigung eine direkte Vertragsbeziehung mit dem US-Registrar hätten und deshalb die Rechnung begleichen müssten. „Den betroffenen Kunden können wir versichern, dass die Registrierung ihrer Domainnamen in keiner Weise gefährdet ist“, erklärte CEO Champion Mitchell noch vor wenigen Wochen – dies scheint sich nun geändert zu haben.
Wer seine Domain nicht mehr bei NSI gehostet haben will, muss nicht nur ein Fax-Formular in englischer Sprache ausfüllen, sondern zugleich den Personalausweis in Kopie anfügen. Das Unternehmen selbst begründet diesen umständlichen Schritt damit, dass man „besorgt darüber ist, dass Bestätigungen von Kunden in Deutschland für die Übertragung ihrer Domain-Namen nicht von den Kunden autorisiert wurden“.
Noch ist unklar, wie viele Domains der Strato-Kunden betroffen sind. NSI konnte am frühen Dienstag nachmittag gegenüber ZDNet keine Stellungnahme abgeben. Derweil mehren sich in einschlägigen Newsgroups die Anfragen besorgter Strato-Kunden, die sich über die richtige Reaktion in diesem Streit im unklaren sind.
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