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Supercomputer von IBM simuliert Klima

Neun IBM-Rechner simulieren seit kurzem an der staatlichen kalifornischen Universität von Irvine das Klima der Welt. Das System hat ingesamt über eine Million Dollar gekostet und besteht acht Maschinen der Serie p655 mit je acht Prozessoren vom Typ Power4+ bei 1,5 GHz. Der neunte Rechner ist eine p960, in der 32 der Power4+ mit je 1,7 GHz arbeiten.

Laut Professor Charlie Zender simuliert die p960 das Weltmeer, die p655-Maschinen sind für die Landmassen, Athmosphäre, Polkappen und Treibeis zuständig. Zender will mit der Anlage Einzelaspekte des Weltklimas analysieren. Als Beispiel nannte er Russ aus Verbrennungsmotoren, der auf Schneefelder fällt und den Schnee durch die erhöhte Wärmeaufnahme zum Schmelzen bringt. Daneben soll der Supercomputer auch zum Vergleich der Simulationen mit der tätsächlichen Wetterentwicklung dienen.
Während der neue Superrechner IBMs Marktanteil gegenüber Konkurrenten wie HP, Cray, Dell und Sun weiter steigert, folgt er dennoch nicht dem aktuellen Trend des „Beowulf-Clusterings“. Dabei wird eine Rechenaufgabe zwischen unabhängigen, aber vernetzten Rechnern aufgeteilt. So arbeitet beispielsweise der neue Linux-Supercomputer des „Virginia Polytechnic Institute“ auf Basis des Apple G5. Auch andere Cluster schaffen es in den letzten Monaten immer wieder in die Top-500-Liste der schnellsten Computer der Welt

Professor Zender meint: „Beowulf funktioniert bei vielen Problemstellungen gut, aber hier nicht.“ Er braucht für jede einzelne Simulation ein eigenes Betriebssystem und einen eigenen Speicherbereich. Dabei ist für ihn auch Linux derzeit keine Alternative zu IBMs Unix-Variante AIX: „Das Threading im Linux-Kernel 2.4 erfüllt unserer Anforderungen noch nicht. Wir hoffen, dass der Kernel 2.6 für unsere Anwendungen funktioniert.“ Natürlich hat die Universität im Vorfeld auch Linux-Cluster getestet, kam jedoch nicht auf die selben Benchmark-Werte wie bei IBMs Lösung mit AIX.

In einem Jahr will Zender den Supercomputer aber komplett auf Linux umstellen, wenn IBM die Anpassungen des Betriebssystems an seine bisher nur unter AIX laufenden Maschinen abgeschlossen hat. Obwohl AIX derzeit seine Ansprüche erfüllt, will Zender doch so schnell wie möglich wechseln, weil die Support-Kosten drastisch sinken würden: „Wir haben hier alle Linux auf unseren Workstations und Laptops.“

Professor Zender setzt mit AIX und Linux also voll auf Unix-Varianten – und müsste eigentlich die derzeit von SCO betriebene „Nachlizensierung“ fürchten. Wie mehrfach berichtet, glaubt SCO, die Rechte an allem zu besitzen, was auf Unix basiert und beschäftigt damit die Gerichte. Zender meint aber zu SCO: „Das ist eine lächerliche Klage. Die wird sicher irgendwann in den nächsten zehn Jahren endgültig abgewiesen, und dann werden sie für ihre Betrügereien blossgestellt.“

ZDNet.de Redaktion

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