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Aktion „Umsatzwachstum“: Sun rollt auf den x86-Markt zu

Zwickenpflug: Der Witz des B1600 ist es, auf drei Höheneinheiten 16 Rechner zu vereinen, gerne auch der verschiedensten Art. Bislang war das System vor allem in Richtung T1 positioniert. Durch den Einsatz von Intel Xeon-Prozessoren kann man nun auch den Application Server-Bereich angehen.

ZDNet: Eigentlich verwunderlich, dass Sun nach wie vor auf Intel-Prozessoren setzt.

Zwickenpflug: Grundsätzlich ist unser Commitment zm Opteron keine Entscheidung gegen Intel. Opteron ist aber sehr wohl unsere Entscheidung gegen Itanium. Wir werden auch weiterhin parallel AMD Opteron- und Intel Xeon-Systeme anbieten. Der Blade Server mit Doppelprozessor setzt jetzt ‚zufällig‘ Xeons ein, was aber keine Aussage pro Intel darstellt. Uns geht es alleinig darum, wie man in dieser Bauform das beste Preis/Leistungs-Verhältnis erzielt. Den ein-Prozessor-Rechner dagegen kann man eindeutig besser mit AMD realisieren. Dabei sind aber keine Opterons, sondern ’normale‘ Athlons am Werk. Uns geht es grundsätzlich darum, die x86-kompartibilität zu gewährleisten. Ob Intel oder AMD ist dabei zweitrangig.

ZDNet: Der Deutschland-Chef von Sun, Helmut Wilke, hat sich uns gegenüber aber unzweideutig negativ über den Itanium von Intel geäußert. Er sei die größte Fehlinvestition in der Geschichte der IT…

Zwickenpflug: Da sind wir ja einer Meinung. Warum lieben wir den Opteron im Gegensatz zum Itanium so? Wir glauben, dass der Opteron die ideale Brücke der heutigen 32 Bit-Welt, wie sie der Xeon verkörpert, in die 64 Bit-Welt darstellt. Die Speicher werden bekanntlich immer größer, alle 18 Monate verdoppelt sich deren Kapazität bei gleich bleibenden Preisen. Auch die Daten werden ständig mehr, denken Sie nur an die immer größeren Anhänge von E-Mails, genau wie die Software, die immer mehr Memory verbraucht. Das liegt ja nicht an der Bosheit der Hersteller, das ist vielmehr ein genereller Trend der Branche, denken Sie nur an die Objekt-Orientierung. So kommt es, dass selbst bei kleinen Rechnern wenigstens zwei GByte Speicher benötigt werden, die Grenze wird wohl mit vier GByte erreicht sein. Wenn Sie dann noch mit einrechnen, dass Rechner heute fünf bis acht statt wie früher drei Jahre im Einsatz sind, dann wird diese vier-GByte-Grenze bald erreicht werden. Der Opteron kann 32 und 64 Bit-Applikationen parallel betreiben, was Sparc/Solaris ja schon lange können. Sie können also mit einem Opteron-basierten Rechner mit einem 64 Bit-Betriebssystem, egal ob Solaris oder Linux, 32 Bit-Anwendungen fahren. In der Regel sogar schneller als mit Xeon-Prozessoren. Wir gehen von bis zu 40 Prozent mehr Leistung aus. Vereinfacht könnte man sagen: Der Opteron ist eigentlich immer schneller als der Xeon, in manchen Applikationen sogar deutlich schneller.

ZDNet: Ihr Konkurrent IBM preist neben dem Opteron seinen PowerPC-Prozessor mit ähnlichen Argumenten an.

Zwickenpflug: Für den PowerPC gibt es nur das AIX-Unix, das nicht x86-kompatibel ist. Das bedeutet, dass Sie zwar Linux drauf setzen können, dafür haben Sie dann aber keine Software. Der Power-Prozessor ist eine eigenständige Architektur, für die unter Linux keine Anwendungen vorhanden sind. Die x86-Anwendungen, die sie heute erwerben können, müssten Sie vorher durchkompilieren und dann erst portieren.

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ZDNet.de Redaktion

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