Zur CeBIT wird Intels Centrino-Konzept aus Pentium-M-Prozessor, Chipsatz und WLAN-Modul ein Jahr alt – und seit Sommer 2003 werden die Notebook-Chips auch massiv für den privaten Einsatz beworben. Laut Aussagen von Notebook-Herstellern und Marktforschern landet die Mehrzahl der Centrino-Maschinen aber immer noch bei den Unternehmen.
Zu Beginn betonte Intel vor allem das geringe Gewicht und die verlängerte Akku-Laufzeit von Centrino-Notebooks. Bei den privaten Anwendern wird darauf aber immer weniger Wert gelegt, hier sind vielmehr Mobilrechner mit grossen Displays und als Desktop-Ersatz gefragt. Ein Beispiel ist die zd9000-Reihe von HP. Hier sind bis zu 17 Zoll fürs Display und 3.2 GHz für den Prozessor geboten. Die Hersteller stellen aber fest, dass die Käufer vor allem beim zweiten oder dritten Notebook eher zum Centrino greifen, und wenn sie häufig reisen auch schon früher.
In den USA nimmt der Marktanteil von Centrino-Maschinen stetig zu, und lag im Dezember bei 10,8 Prozent. Dies gab Steve Baker an, Analyst beim Marktforschungsunternehmen NPD Techworld. Er traut der neuen Kampagne Erfolg zu, weil Intel-Werbung immer funktioniere, aber: „Das ist nicht die ganze Geschichte. Intel muss die OEMs an Bord bekommen, und die müssen die richtigen Preispunkte treffen können. Wenn ein Centrino-Notebook im Einzelhandel weiterhin 20 Prozent teurer ist als eine andere Lösung, bleibt es schwer zu verkaufen.“
Tatsächlich lag laut NPD Techworld der durchschnittliche Preis für ein Centrino-Gerät im Dezember bei 1658 Dollar, bei Notebooks ohne Centrino dagegen bei 1334 Dollar. Mobilrechner, die als Desktop-Ersatz dienen sollen, waren im Schnitt für 1200 Dollar zu haben – und entsprechend beliebt.
Ab dem heutigen Montag soll das unter anderem ein 15-sekündiger TV-Spot in den US-Sendern ändern. Später folgen Online- und Printanzeigen sowie Plakate. Die Kampagne läuft auch in Australien, Kanada, China, Frankreich, Japan, Korea, Mexiko, Grossbritannien and Taiwan. Hierzulande sind noch keine erhöhten Werbeaktivitäten für Centrino festzustellen – gab es doch schon im Januar ein entsprechendes Notebook für 888 Euro bei Vobis. Derzeit regieren bei diesem Anbieter aber auch vermehrt Desktop-Replacements und echte Billig-Notebooks mit Celeron-Prozessoren, bei denen man nach der Akku-Laufzeit am Besten gar nicht erst fragt.
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