Categories: Unternehmen

Teradata auf der Suche nach neuen Märkten

Werner Sülzer hat das Data-Warehouse-Geschäft in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) an seinen langjährigen Mitarbeiter Hermann Wimmer übergeben. Er selbst ist als Vice-President und Executive Managing Director in die oberste Führungsriege von NCR vorgestoßen. Sein Nachfolger hat keinen einfachen Job. Zwar gehört der Bereich Business Intelligence zu den wenigen, die von der Krise der vergangenen Jahre weitgehend verschont blieben. Doch anders als kleinere Mitbewerber, die sich über zweistellige Zuwachsraten freuen durften, hat Teradata lediglich sechs Prozent aufzuweisen. Sülzer und Wimmer verweisen darauf, dass das Geschäft angesichts des hohen Niveaus von 1,25 Milliarden Dollar durchaus gut gelaufen sei, insbesondere in Deutschland. Laut Sülzer habe man gegenüber Mitbewerbern wie Oracle und IBM Marktanteile gewonnen. Konkrete Zahlen nannten die Topmanager jedoch nicht.

Tatsächlich geht es dem Data-Warehouse-Bereich besser als dem NCR-Konzern insgesamt. Nur der schwache Dollar, so berichtet das Wall-Street-Journal, habe im vierten Quartal 2003 ein Umsatzminus verhindert. So kam es zu einem leichten Wachstum von 3,8 Prozent auf 1,64 Milliarden Dollar. Auch die Prognosen für 2004 sind verhalten. Der Konzern erwartet, dass mit 5,6 Milliarden Dollar nicht mehr Umsatz erwirtschaftet wird wie im Vorjahr. Das Geschäft mit Data-Warehousing soll jedoch leicht wachsen. Dank dramatischer Sparmaßnahmen hat sich der Konzern mit einem Gewinn von 58 Millionen Dollar allerdings aus der Verlustzone befreien können. Im Vorjahr wurde noch ein Verlust von 220 Millionen Dollar gemeldet. Um die Trendwende herbeizuführen hat NCR im vergangenen Jahr die Kosten um 100 Millionen Dollar gesenkt. In diesem Jahr soll Wimmer dabei helfen, noch einmal 60 bis 70 Millionen Dollar zu sparen. Sülzer und Wimmer sind stolz darauf, dass der Konzern ohne Entlassungen ausgekommen ist. Stattdessen wurden Gebäude verkauft und der Entwicklungs-Etat eingefroren.

Zu den Problemen von Teradata zählt, dass sich nur sehr große Unternehmen die meist mehrere Millionen Dollar teure Lösung aus Data-Warehouse-Software und dediziertem Datenbankrechner leisten können. Gerade diese Unternehmen haben sich in den vergangenen zwei Jahren als knauserig erwiesen. Deshalb ist es nur konsequent, wenn Sülzers künftig dafür zuständig ist, neue Wachstumsmöglichkeiten zu finden. Er sieht sie vor allem in der Ausweitung des Geschäfts auf noch unerschlossene Märkte in China, Indien und Brasilien.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Lenovo übertrifft die Erwartungen und hebt Prognose an

KI-Funktionen beschleunigen die Erholung des PC-Markts. Der Nettogewinn legt um 44 Prozent zu, der Umsatz…

7 Stunden ago

Bedrohungsakteure betten Malware in macOS-Flutter-Anwendungen ein

Googles App-Entwickler-Kit dient der Tarnung des schädlichen Codes. Der Sicherheitsanbieter Jamf hält die Schadsoftware für…

9 Stunden ago

CopyRhadamantys greift weltweit Unternehmen an

Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.

4 Tagen ago

Facebook Marketplace: EU verhängt Geldbuße von fast 800 Millionen Euro gegen Meta

Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…

4 Tagen ago

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

4 Tagen ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

5 Tagen ago