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Bea findet einen Schlüssel zum Linux-Markt

Und hier will Bea mit Integrations-, Portal- und Applikations-Servern in einem erheblichen Maß mitmischen. Die Ausgangslage ist gut: Im Juli des vergangenen Jahres veröffentlichte die IT-Marketing-Agentur Media-Dev eine Befragung von 50 Unternehmen, die eine vollständige J2EE Suite nutzen. Hierbei zeigte sich, was auch andere Analysten wie Gartner bestätigen: Marktführer im Applikations-Server-Markt sind Bea und IBM. Das scheint sich derzeit zu rentieren. Der Bea-Umsatz im vierten Quartal des im Januar abgelaufenen Geschäftsjahres betrug 278,1 Millionen Dollar und brachte dem Unternehmen einen Anstieg in den Lizenzverkäufen von rund 12 Prozent. Der Umsatz für das gesamte vergangene Geschäftsjahr stieg etwa um 40 Prozent auf 1012 Millionen Dollar. Zu 20 bis 25 Prozent davon beruht auf dem Web-Logic-Server, 10 Prozent auf dem Transaktionsmonitor Tuxedo und der Rest auf „Integrationsprojekten“.

Doch die Marktführerschaft will verteidigt sein, wie ein Blick auf die Betriebssystemlandschaft zeigt. Laut Media-Dev gilt Windows als die beliebteste Plattform, gefolgt von Unix. Linux und Solaris liegen dahinter mit ähnlichen Anteilen. Laut Weigend laufen rund zwei Drittel der Implementationen des „Web-Logic“-Applikations-Servers auf Sun-Maschinen.
Offenbar sieht der Hersteller nun, dass diese verstärkt durch Linux-Plattformen ersetzt werden. Denn wie Weigend ausführt, zeige sich, dass Linux nicht Windows-Betriebssysteme ablöse, sondern Unix-Derivate. Offenbar komme der Open-Source-Software zugute, dass Unix-Kenntnisse in vielen Unternehmen vorhanden seien, und diese bei einer Migration auf Linux weiterhin Anwendung finden könnten. Ein Wechsel von Microsoft-Plattformen auf das Open-Source-Betriebssystem stelle hingegen einen Bruch dar und verlange nach gänzlich neuem Können.


BEA Principal System
Engineer Wolfgang Weigend

Die bekanntermaßen schnelle J-Rockit-Maschine soll Bea quasi als Türöffner für die Web-Logic-Middleware dienen. Suse-CTO Geck bestätigt: „Wenn jemand eine Lösung auf der Basis von Linux und Intel-Plattform benötigt, werden wir natürlich den Bea-Applikations-Server empfehlen.“ Schließlich sei dieser für Suse-J-Rockit „optimiert“.

Beide Anbieter verweisen darüber hinaus auf die mögliche Kostenersparnis, wenn Anwender statt eines Unix-Derivats das Linux-Bundle von Suse und J-Rockit wählten. Wie das Marktforschungsunternehmen IDC errechnet, kostet ein RISC/Unix-Server als Basis eines Internet-, Intranet- oder Extranet-Systems in einem Unternehmen mit 1000 Nutzern durchschnittlich 684 Dollar pro Nutzer und Jahr. Ein vergleichbares Linux-System bringe es dagegen lediglich auf 377 Dollar. Wenn bei vergleichbarer Nutzerzahl ein kollaboratives System auf RISC/Unix läuft, steigen laut IDC die Kosten auf 1407 Dollar. Ein Linux-System benötige bei gleichen Voraussetzungen 255 Dollar.

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ZDNet.de Redaktion

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