Die notwendige Bootdiskette inklusive aller Konfigurationsanweisungen kann unter Unix, Linux oder Windows erstellt werden. Dabei sind keine Linux-Kenntnisse erforderlich, aber durchaus nützlich. Die Bearbeitung der recht einfach gehaltenen Konfigurationsdateien erfolgt über einen Texteditor, wobei Grundkenntnisse von Netzwerken, TCP/IP, DNS und Routing vorhanden sein sollten. Für eigene Erweiterungen/Entwicklungen, welche über die Standardkonfiguration hinausgehen, sind allerdings ein lauffähiges Linux-System und Unix/Linux-Kenntnisse Voraussetzung. Einziger kleiner Wermutstropfen: man sollte sich vorher darüber klar sein, dass jede Konfigurationsänderung systembedingt das Erzeugen einer neuen Bootdiskette nach sich zieht. Das ist zwar nicht ausgesprochen bedienerfreundlich, lässt sich aber durch etwas Planung leicht in den Griff bekommen.
Auf der Homepage des Fli4l-Projekts finden sich viele gute Tutorials, welche die Konfiguration und Inbetriebnahme eines solchen Routers ausführlich beschreiben, so dass auch Linux unkundige Anwender problemlos mit dem Aufbau eines FLi4l-Routers klarkommen sollten. Eine weitere, gut aufbereitete Anleitung findet sich in einem Probekapitel eines Galileo-Netzwerkbuchs.
Ein so umgebauter und eingerichteter Alt-PC lässt sich hervorragend verwenden, um das Office oder Heimnetzwerk per DSL oder ISDN an das Internet anzubinden. Eigenen Erfahrungen zufolge läuft die Software ausgesprochen stabil. In manchen Fällen ist solch ein Rechner sogar leistungsfähiger und robuster als ein fertig im Laden gekaufter Mini-DSL-Router. Oft verfügt der Router Marke „Eigenbau“ über mehr Speicher, was sich in weniger „Denkpausen“ niederschlägt und er unterliegt keinen Beschränkungen, was die Anzahl der User betrifft, die gleichzeitig im Internet unterwegs sein können. Nachteilig ist der Stromverbrauch und die Größe des Selfmade-Routers. In diesen zwei Punkten kommen gekaufte Geräte besser weg. Doch den Spaß am „Basteln“ hat man mit den Produkten von der Stange nicht.
Die eigentlich schon abgeschriebenen 486er und Konsorten müssen also kein unnützes Dasein fristen, sondern können noch lange ihren Dienst tun. Und nicht zuletzt: jedes Gerät, das nicht den Weg auf die Halde nimmt, kommt schließlich auch der Umwelt zu Gute.
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