Zuversichtlich über die Erfolgsaussichten des nunmehr legalen Online-Musikdienstes Napsters hat sich Chris Gorog, Chef der Muttergesellschaft Roxio, gezeigt. „Wir sehen Licht am Ende des Tunnels, aber wir wollen noch nicht sagen, wann wir beim Cashflow den Breakeven-Bereich erreichen, vor allem, da wir mit unseren Prognosen zu leicht falsch liegen können“, sagte Gorog bei einem Besuch in Großbritannien.
Zuletzt waren Zweifel am Erfolg von Napster 2.0 laut geworden. Die kalifornische Muttergesellschaft Roxio hatte im vergangenen Quartal im Online-Bereich ein Minus von satten 15 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Die Mutter aller Tauschbörsen ist seit ihrer legalen Wiedergeburt im Herbst vergangenen Jahres auf ingesamt fünf Millionen Downloads gekommen.
Damit sei man der größte rein PC-basierte digitale Musikdienst, hieß es. Apple hat dagegen mit seiner Download-Plattform iTunes bereits im Dezember 25 Millionen online verkaufte Musiktitel feiern können. Und am Höhepunkt seines „illegalen Daseins“ haben etwa 60 Millionen User pro Tag auf das Katzenlogo von Napster geklickt.
Gorog gab zu, dass die Investoren einen langen Atem brauchen werden. Wann Napster „neu“ profitabel sein wird, wollte der Roxio-Chef nicht sagen, berichtet die Financial Times. „Es wird sicher nicht im nächsten Quartal sein“, sagte Gorog. „Die meisten unserer Investoren wissen, dass es sich dabei um ein Langzeit-Investment handelt.“ Der Manager gestand ein, dass Apples iTunes in „diesem Frühstadium der Entwicklung“ ganz gut sei, die Konsumenten würden aber sehr bald die „Beschränkungen“ dieses Systems sehen. Generell glaubt Gorog an die Zukunft des digitalen Musik-Geschäftes. In vier Jahren sollen damit weltweit 4,5 Mrd. Dollar umgesetzt werden.
Napster tritt nunmehr die Expansion nach Europa an, der Markteintritt erfolgt vorerst in Großbritannien und danach sollen sukzessive weiter Länder wie Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien dazukommen. „Es ist unser Ziel, in jeder Region ein lokales Programmangebot zu haben“, sagte Gorog. Dies bedeute auch, dass man nicht überall am selben Tag starten könne.
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