Der Streit zwischen SCO und IBM um die Rechte an Linux geht in eine neue Runde. Am Mittwoch hat Richterin Brooke Wells beide Seiten aufgefordert, den umstrittenen Quelltext offen zu legen.
SCO behauptet, dass IBM Teile des Unix-Quellcodes von SCO illegalerweise in Linux-Versionen verwendet hast. Daher, so die Richterin, muss SCO „alle Code-Zeilen identifizieren und vorlegen, die IBM von AIX und Dynix in Linux verwendet haben soll.“ Ob ein deutscher Richter den Begriff „Code-Zeilen“ überhaupt verwenden würde, sei hier dahingestellt.
Ausserdem müsse SCO auch alle Quelltext-Passagen in Linux benennen, an denen es glaubt, Rechte zu haben. Ebenso ist mit dem Quellen von Unix System V zu verfahren, der letzten Unix-Version die direkt von SCO kam.
Dass im Laufe des Verfahrens die gesamten Quellen der Betriebssystem veröffentlicht werden, ist jedoch ausgeschlossen. Die beiden Parteien hatten schon im Vorfeld beim Gericht beantragt, die Beweise nicht öffentlich zugänglich zu machen.
SCO fordert von IBM über fünf Milliarden Dollar Schadensersatz. IBM bestreitet die Vorwürfe, und hat bereits Gegenklage eingereicht, unter anderm wegen Patentverletzung. Der Prozess der beiden Software-Riesen wird mit Spannung beobachtet, da ein Urteil zu Gunsten von SCO das gesamte Lizenz-Modell von Linux auf den Kopf stellen könnte.
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