In der US-Musikindustrie dürfte sich die Lage nach teilweise dramatischen Umsatzrückeinbrüchen wieder entspannt haben. Nach aktuellen von der Recording Industry Association of America (RIAA) veröffentlichten Zahlen wurde 2003 nur mehr ein leichtes Minus verzeichnet. Demnach ging die Zahl der von den Plattenlabels ausgelieferten Tonträger lediglich um 2,7 Prozent zurück – ein wesentlich niedrigeres Minus als in den vergangenen Jahren, teilte die RIAA mit. Überhaupt positiv entwickelten sich Musikvideos, Musik-DVDs und CD-Singles.
Im Vorjahr hatte der Rückgang bei der Zahl der Auslieferungen noch fast acht Prozent betragen. Wertmäßig ging die Branche im Vorjahr – bezogen auf die Lieferungen an Einzelhandelsgeschäfte – um 4,3 Prozent zurück. Die Daten zeigen laut RIAA gewisse Stabilisierungstendenzen in der Branche. „2003 war ein wichtiges Jahr für die Musikindustrie, in dem die Plattenfirmen den Konsumenten eine Vielzahl von Zugangsmöglichkeiten zum Musikgenuss sowie differenzierte Preisstrategien, neue Formate und etwa CD/DVD-Kombinationen angeboten hat“, lobte die RIAA in einer Aussendung die eigene Branche.
RIAA-CEO Mitch Bainwol verwies vor allem auf Fortschritte im Kampf gegen Musikpiraterie und auf erste Erfolge im legalen Online-Bereich. „Während sich die legalen Online-Services vermehren, so ist das noch immer ein Feld, das sich im Frühstadium der Entwicklung befindet“, sagte Bainwol. Es seien vermehrte Anstrengungen notwendig, damit sich dieser Bereich in Zukunft entwickeln könne und wettbewerbsfähig werde.
Die US-Musikindustrie hat im abgelaufenen Jahr vor allem von einem starken Schlusssprint im Weihnachtsquartal profitiert, wo die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent zugelegt haben. Highlight im Gesamtjahr waren Musik-Videos, die wertmäßig um 38,7 Prozent zulegten, und Musik-DVDs mit einem Plus beim Wert von 56 Prozent. Darüber hinaus war ein regelrechter Erfolgsrun bei CD-Singles zu verzeichnen, die bei der Zahl der Auslieferungen um 85,5 Prozent auf 8,3 Millionen Einheiten und wertmäßig um 84 Prozent zulegten.
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