Die britische „Advertising Standards Authority“ (ASA), vergleichbar dem deutschen Werberat, hat Nokias Kampagne für das Spiele-Handy N-Gage verurteilt. Das Gremium meint, die Kino-Spots und Zeitungsanzeigen forderten zu unsozialem Verhalten auf und würden Kinder beleidigen, die von anderen tyrannisiert worden sind.
In den Anzeigen, die in UK landesweit auch auf den Billboard-Plakaten neben der Autobahn zu finden waren, zeigen trübe Umgebungen wie Umkleidekabinen oder einen Wohnanhänger. Die Slogans über den Bildern lauten unter anderem „Hier habe ich Kevin alt aussehen lassen“ oder „Hier habe ich Kate, Lucy und Michelle zurückgelassen, als sie um mehr gebettelt haben.“
Neben dem Vorwurf der Verrohung meinen die Beschwerdeführer, die die ASA angerufen hatten, auch dass die Anzeigen die Trennung zwischen Gewalt in Computerspielen und im realen Leben verwischen würden. Nokia widersprach, und meinte, die Anzeigen würden nur den Aspekt des mobilen Online-Gaming herausstellen. Dazu würden Umgebungen gezeigt, in denen man normalerweise nicht spielen würde – und der Wettbewerbscharakter des Gaming solle dabei ebenfalls unterstrichen werden.
Der Handy-Hersteller will die monierten Anzeigen nicht mehr verwenden, und betonte auch, dass Kinder gar nicht die Zielgruppe des N-Gage seien – man wolle es an junge Erwachsene zwischen 18 und 35 verkaufen. Die ASA hat sechs von neun Beschwerden stattgegeben und will das Verhalten Nokias weiter überwachen.
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