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DRM: PCs werden unfolgsam

PC-User werden eines Tages die Kontrolle über ihren eigenen Computer verlieren, da so genannte Digital-Rights-Management-Technologien immer mehr forciert werden, warnte Whit Diffie, Chief Security Officer bei Sun Microsystems, bei einer Tagung des US-Securityanbieters RSA Security. Das Bestreben von Contentproduzenten wie Filmstudios oder Plattenlabels, ihr geistiges Eigentum zu kontrollieren, werde dazu führen, dass Konsumenten in Zukunft nur Computer mit eingebauten DRM-Technologien kaufen können, berichtet AustralianIT.

Dadurch würde die Kontrolle dessen, was der User mit seinem Computer macht, möglich. „Man wird in Zukunft keinen PC mehr besitzen, der das macht, was man will“, sagte Diffie. Das Problem mit Digital Rights Management sei, dass „es in der Tat wunderbar ist und einen wesentlichen Beitrag in Gebieten leistet, wo es kaum Diskussionen über seine Rechtmäßigkeit gibt“, erklärte Diffie. „Wir bewegen uns aber auf eine Situation zu, wo diejenigen, die Content produzieren, nicht nur dafür bezahlt werden wollen, sondern auch das Recht zur Kontrolle beanspruchen, was die User mit diesem Content machen.“

Die Unternehmen, die Inhalte produzieren und damit das geschäftliche Risiko in Kauf nehmen, sind nicht die Unternehmen, die die Verteilung des Contents kontrollieren können, sagte Paul Kocher, Chefwissenschaftler bei Cryptography Research’s. Der Datenschutz sei dabei ein schwieriges Thema, da Unternehmen und Justizbehörden nicht unbedingt dieselbe Motivation hätten, ihn zu gewährleisten. Einen Ausweg aus dem Dilemma Copyright vs. Datenschutz sieht Kocher im regulatorischen Eingreifen des Staates. „Ich schrecke vor dem Gedanken zurück, dass der Staat eingreift, aber ich sehe keine anderen Lösungsmöglichkeiten“, betonte Kocher.

ZDNet.de Redaktion

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