US-IP-Anbieter wollen in Europa expandieren

Die US-IP-Telefonanbieter Net2phone und Vonage wollen in Europa expandieren. Net2phone will vor allem kleinere Kabel- und DSL-Provider auf dem alten Kontinent ins Visier nehmen. Dazu hat das Unternehmen ein kommerzielles Telefon-Service auf SIP-Basis (Session Iniation Protocol) gelauncht. SIP ist ein Eckpfeiler für netbasiertes Telefonieren.

IP- bzw. Internettelefonie (Voice over IP – VoIP) gilt als lukrativer Zukunftstrend. Immer mehr Anbieter springen auf den Zug auf. Gegen Ende des Vorjahres hatte AT&T, der größte US-Telekommunikationskonzern, angekündigt, seinen Kunden einen internet-basierten Telefon-Service anbieten zu wollen. Der Kabel-TV-Betreiber Time Warner Cable hat ebenfalls einen US-weiten VoIP-Dienst für seine 18 Millionen Kunden in Aussicht gestellt. Internettelefonie gilt vor allem wegen der geringeren Kosten als attraktiv. In den USA läuft bereits jede achte Auslandsgesprächsminute über das Netz.

Net2phone will mit seinem Service vor allem kleinere Kabel- und DSL-Betreiber in Europa, aber auch in Lateinamerika ansprechen. Das Unternehmen kämpft freilich mit Verlusten und hat erst in dieser Woche bei der Bilanz für sein zweites Geschäftsquartal rote Zahlen bekannt geben müssen. So verbuchte der IP-Provider einen Nettoverlust von 9,5 Millionen Dollar gegenüber einem Gewinn von 5,1 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz fiel im selben Zeitraum von 20,4 auf 19,8 Millionen Dollar.

Die Europapläne von Net2phone kommen zu einer Zeit, da Branchenprimus Vonage selbst seinen Markteintritt auf dem alten Kontinent vorbereitet. Unternehmenssprecher Mitchell Slepian sagte, dass sein Unternehmen damit beginnen werde, Services in Großbritannien, der Schweiz „und anderen Teilen Europas“ anzubieten. Dies werde noch im Laufe dieses Jahres sein. Die beiden US-IP-Spezialisten versprechen sich von ihrer Expansion in Europa offensichtlich einigen Erfolg, da die Kosteneinsparungen von VoIP gegenüber Festnetz im Vergleich zu den USA deutlich höher sind.

ZDNet.de Redaktion

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