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CeBIT 2004: Die wichtigsten Trends für das IT-Business

ZDNet: Techniken zur Kostensenkung waren im vergangenen Jahr das Generalthema in Hannover. Ist diese Haltung inzwischen überwunden?

Praxmarer: Vor zwei Jahren ging es darum, die Kosten zu reduzieren, oft ohne Rücksicht auf Verluste. Im vergangenen Jahr sind die Anwender schon etwas gezielter vorgegangen. Sie interessierten sich bereits für die bessere Kontrolle der Geschäfte, für die Konsequenzen von Sparmaßnahmen oder Investitionen. Man hat versucht, ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wohin sich die Geschäfte entwickeln. Heute gibt es kaum mehr Jahresbudgets. Die Planung wird auf Quartale und sogar Monate heruntergebrochen. Man braucht aktuelleres und besseres Zahlenmaterial, damit man tatsächlich zeitnah investieren kann, sobald ein Bereich anfängt, besser zu laufen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Börse zwar inzwischen etwas freundlicher ist, aber bei verfehlten Quartalszielen immer noch recht nervös reagiert.

ZDNet: Das klingt nach Business Intelligence und Data-Warehousing…

Praxmarer: Darüber wird man auf der CeBIT wenig hören, denn die Projekte laufen bereits und das Geschäft blüht. Wenn wie derzeit Kosten eine große Rolle spielen, ist der rasche Zugriff auf Informationen, die Transparenz der Zahlen von großer Bedeutung, um das Geschäft mit besserem Durchblick besser managen zu können.

ZDNet: In diesem Zusammenhang taucht immer öfter das Schlagwort Enterprise Content Management (ECM) auf. Was verbirgt sich dahinter?

Praxmarer: Einfach ausgedrückt: Unternehmensweites und applikationsübergreifendes Dokumenten-Management und Management von unstrukturierten Multimedia-Informationen. Also die Prozesse und Architektur für den Content. Vor allem geht es um die Integration des Contents aus den verschiedenen Quellen und Anwendungen. Darunter kommt Information Lifecycle Management (ILM) zum Tragen. Insbesondere die Storage-Anbieter interessieren sich dafür. Sie wollen regelbasierte Systeme anbieten, die den Fluss der Unternehmensinhalte automatisieren.

Zu den großen Problemen dieses Feldes gehört, dass die Dateisysteme kaum Informationen zu den Daten speichern, die von den Regeln benutzt werden könnten. Dateien geben keine Auskunft darüber, wie wichtig sie sind, welche Sicherheitsstufe sie brauchen oder wie viel Leistung bei ihrer Bearbeitung.

Außerdem fehlt es an der Durchgängigkeit der Regelflüsse. So müsste das Buchhaltungssystem in der Lage sein, einer Management-Software zu melden, dass es jeweils am Monatsende zusätzliche Ressourcen braucht. Diese Managementsoftware sollte in der Lage sein, diese Regel automatisch umzusetzen. So weit sind wir allerdings noch nicht. Die verschiedenen Informationsquellen und deren Verknüpfung sind das Problem von ILM und ECM. Das Thema reicht aber auch in den Bereich Workflow hinein. Es geht darum, möglichst viele Abläufe klar zu strukturieren.

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ZDNet.de Redaktion

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